Achteldauer dur 3 geteilt

Schwierige oder kniffelige Probleme, Feinheiten des Notensatzes etc.
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Erhy
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Achteldauer dur 3 geteilt

Beitrag von Erhy »

:) Hoffe, ich bin mit dieser Frage hier richtig in 'Fortgeschritten Themen' :)

Notiere gerade die Credo Messe von Mozart und habe das Original schon vor Jahren übernommen.
Im Detail betrachtet kommen hier 3-er Teilungen vor, was für mich eigentlich neu ist:
Bild
Würde gerne einige Fachvokabeln dazu wissen und wie dies in Finale kodiert wurde.

Danke
Erhy
Theiler
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Beitrag von Theiler »

wenn ich das richtig verstehe möchtest du wissen was eine Triole ist?!
die Frage hast du doch selbst schon beantwortet: statt 2 Noten eines Wertes bringt man 3 unter , oder im allgemeinen gesprochen: x (Noten eines Wertes) : y (Noten eines Wertes).
Daher spricht man wohl auch von "n-tole" (in meinem Beispiel x-tole), da dem Bruchrechnen keine Grenzen gesetzt werden (dies zu beobachten bei z.B. Brian Ferneyhough)
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rennert
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Re: Achteldauer dur 3 geteilt

Beitrag von rennert »

Erhy hat geschrieben:Notiere gerade die Credo Messe von Mozart und habe das Original schon vor Jahren übernommen.
Ist er denn selbst vorbei gekommen, der Wolferl?
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Tausig
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Beitrag von Tausig »

Bekanntlich bin ich als Norddeutscher immer ein bißchen tütelig. Deswegen wohl habe ich vergessen, was eine Credo-Messe ist, und dachte immer, es gäbe ein Messen-Credo. Die Frage nach der "Fachvokabel" kann ich immerhin beantworten: Den Dreier im Detail betrachtet nennt man "Tiroler", weil die lustig sind.
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rennert
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Beitrag von rennert »

Deswegen wohl habe ich vergessen, was eine Credo-Messe ist, und dachte immer, es gäbe ein Messen-Credo
Credo-Messe = Missa brevis C-Dur, KV 257
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Manfred
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Beitrag von Manfred »

Ganz so dusslig ist die Kombination norddeutsch plus Bratscher doch nicht immer. Stimmt, jede Messe hat ein Credo, und oft genug kommt das Wort Credo darin gar nicht vor, weil der Komponist den Anfang lieber dem Liturgen überließ. Das war natürlich eine Sauerei, ein Credo ohne dieses Wort - dafür mußte Sühnen geleistet werden, also wurden gelegentlich Messen geschrieben, bei denen dieses Wort auch im Satz immer wieder widerholt wurde.
Aber mit den Tirolern liegst du ganz falsch: die sind nicht lustig sondern frustig. Und haben gar nicht mit Triolen zu tun, die sind immer zu schnell, Tiroler dagegen - bratsch....
Manfred
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Theiler
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Beitrag von Theiler »

a propos - entspricht es eigentlich der Wahrheit, das der Schubert Franzl in seinen Credos niemals nicht das "et in unam..(..).catholicam ecclesiam" mitkomponiert hat? Dies las ich in einer Biografie und - glaubte es nicht.
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Beitrag von musicara »

Warum glaubst Du das nicht?
musicaRA
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N.N. Schwaderlapp
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Tausig
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Beitrag von Tausig »

Daß tatsächlich eine Mozart-Messe den Beinamen "Credo-Messe" hat, wußte ich tatsächlich nicht. Da war ich nicht tütelig, sondern als Nicht-Kirchgänger schlicht unwissend. So sind sie eben, die norddeutschen Bratscher: So musikalisch nebensächliche Dinge wie Trioler kennen sie, aber das Wesentliche wissen sie nicht. Respekt, Herr Rennert, daß du's wußtest.

Nach allem, was ich weiß, hat Schubert tatsächlich in allen seinen Messen das Credo "in unum sanctam catholicam et apostolicam ecclesiam" ausradiert (habe die Partituren nicht im Haus und kann nur nachplappern, was in jedem Schubert-Buch nachzulesen ist). Dafür hat er in der Winterreise den Satz "will kein Gott auf Erden sein, sind wir selber Götter!" vertont, aber der stammt von Müller.

Der Chef der sanctae catholicae ecclesiae hat übrigens kürzlich die Vorhölle abgeschafft. Insofern hoffe ich, daß er mir auch meine Unwissenheit verzeiht. Falls nicht, macht auch nix, denn Mozart und Schubert schmoren eh in der Haupthölle, geh ich halt auch dahin.
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Erhy
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Beitrag von Erhy »

Theiler hat geschrieben: statt 2 Noten eines Wertes bringt man 3 unter
In meinem Klavierauszug der Credomesse sind im Kyrie Takt 12 mehrere Triolen codiert.
Durch übertragen mit Finale sieht das so aus:
Bild
Was mir dabei nicht gefällt ist der Versatz der Triolen zur Hauptstimme.

Speichere ich diesen Takt in Midi ab und lese ihn wieder mit Finale ein,
geht die Triolen Eigenschaft verloren:
Bild
Hatte diesen Trick immer angewandt um die Noten akkurat auszurichten.

Habe nur Finale Allegro und kein Werkzeug um die Lage der Noten fein zu justieren.

Gibt es noch einen anderen Lösungsweg.

Danke Euch
Erhy

PS.
Zu eurem Gespräch über die Kirchenmusik im Barock hat man mir erzählt,
dass der Liedtext, heute oft Lyrik genannt,
ziemlich streng vom Klerus vorgegeben wurde,
der dazu eigene Kommissionen einberufen hat,
und sich daher von Messe zu Messe kaum unterscheidet.
Zuletzt geändert von Erhy am Sa Jan 12, 2008 2:47 pm, insgesamt 1-mal geändert.
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Tausig
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Beitrag von Tausig »

Was heißt "durch Übertragen mit Finale"? Hast du das eingescannt?

Kennt Allegro die Schnelle Eingabe? Dort kann man Noten mit der Maus grafisch verschieben, vielleicht ja auch in Allegro.

Wenn es in Allegro aber keinen anderen Weg gibt als über MIDI-Ex- und Import, dann kann man dort hoffentlich die Quantisierung so einstellen, daß die Tiroler richtig kodiert werden?

"der Liedtext, heute oft Lyrik genannt...". Ja, ja, heute wird von manchem vieles in Anglizismen kodiert.
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Erhy
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Beitrag von Erhy »

Tausig hat geschrieben:Was heißt "durch Übertragen mit Finale"? Hast du das eingescannt?
nein händisch mit 'Einfacher Eingabe'
Tausig hat geschrieben:Kennt Allegro die Schnelle Eingabe?
Dort kann man Noten mit der Maus grafisch verschieben, vielleicht ja auch in Allegro.
Danke Tausig,
das mit der 'Schnellen Eingabe' ist ein sehr guter Tipp.
Habe es eben ausprobiert.
Erhy
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