Bitte um Empfehlung für Laserdrucker

Tipps und Fragen zur Layoutierung von Partituren, zum Drucken und zur Erstellung von Stimmenmaterial
andee
Beiträge: 13
Registriert: Di Sep 06, 2005 5:08 am

Bitte um Empfehlung für Laserdrucker

Beitrag von andee »

Hallo allerseits!

(Nun arbeite ich schon seit 1996 mit Finale und stoße erst jetzt auf euch.... ;-))


Ich trage mich schon seit längerem mit dem Gedanken, für den Partitur- und Einzelstimmendruck auf einen Laserdrucker umzusteigen (bislang erledigt den Job ein Canon Pixma 4000), weil mich schon immer diese häßlichen kleinen Treppchen auf Bögen und crescendo-Gabeln gestört haben.

Nun werden in der aktuellen "c't" gerade Einstiegs-Laserdrucker getestet, und angesichts des Preises und der Werte für den Grafik- und "Kleintext"-Druck fiel meine Wahl schnell auf den Brother HT-2030 (auch wenn mir dessen angedrohte Ozon-Emission etwas Bauchschmerzen angesichts evtl. späterer Kopfschmerzen verursachte...).
Dieser "kann" jedoch kein Postscript! Nun lese ich zwar im Finale-Handbuch, daß die Druckergebnisse mit PS besser sein sollen, andererseits wiegelte der Redakteur des Testes, mit dem ich gerade telefoniert habe, ab - PS sei weniger für die Qualität des Ausdrucks relevant, sondern eher für die Bequemlichkeit des Datenaustausches (.EPS etc.). Er empfahl mir den Epson 6200, wenns denn PS sein sollte.

Nach langer Vorrede nun meine Frage an die "Community":
  • · Wer hat nun recht, das Finale-Handbuch oder der Redakteur (der sich zugegebenermaßen mit Notensatz und dessen Erfordernissen nicht gaanz so gut auskennt..;))?

    · Ist ein PS-Drucker, der nur mittelmäßige Werte im Textdruck hat, trotzdem (wg. PS) eher zu empfehlen als einer, der gute Werte im Textdruck hat, aber kein PS kann? Mit anderen Worten: Postscript = generell besseres Schriftbild?

    · Was benutzt ihr für Drucker, und habt ihr damit für Erfahrungen gemacht?
Ich hoffe auf lebhaftes Feedback... :)

Danke schon mal im Voraus!

Andreas
Jens
Beiträge: 139
Registriert: Sa Sep 27, 2003 11:30 am

Beitrag von Jens »

Hallo andee,

ich habe mir im April einen neuen Laserdrucker gekauft. Meine Wahl fiel auf den Kyocera FS 1020-D. In meinen Augen ein Spitzengerät.
Auflösung 1200 dpi.
Duplexeinheit für beidseitigen Druck.
Papier bis zu 163 g/qm.
Post Script

Mich hat der Drucker völlig überzeugt. Das Drucken geht "ratz fatz", die Ausdrucke sind gestochen scharf. Und preiswert ist er obendrein (ca. 300 €).
Den Post Script-Druck habe ich allerdings mit Finale noch gar nicht ausprobiert, so daß ich auch nicht auf Unterschiede verweisen kann.
Außerdem hält der Toner für ca. 7200 Seiten bei 5 % Deckung. Das ist in meinen Augen ein super Wert. Ist der Toner leer, so muß auch immer nur Toner ersetzt werden (ca. 80 €). Die Bildtrommeleinheit muß nur alle 100.000 Seiten ersetzt werden. Also ich kann diesen Drucker für das Arbeiten mit Finale nur wärmstens empfehlen.

Jens
Hannes
Beiträge: 227
Registriert: Sa Aug 30, 2003 9:50 pm

Beitrag von Hannes »

Ich verwende den Epson EPL-6100PS (den Vorgaenger des 6200er) und bin wirklich zufrieden: Schnell, bstmoeglicher Ausdruck (1200 dpi), einfache Bedienung. Meines Erachtens brauchst Du aber keinen Postscriptdrucker, um (unter Windows!) zu sehr guten Ergebnissen zu kommen. 1200 dpi sollte der Drucker aber schon koennen - und da gibts ja eine Menge auch guenstige Angebote.
Peter S.
Beiträge: 649
Registriert: So Nov 30, 2003 10:37 am

Beitrag von Peter S. »

Ich verwende - noch - einen HP 6L, habe aber gerade mit Finale damit Probleme, die leider weder von HP noch von Klemm Music gelöst werden konnten. Bei Klemm wurde mir auch abgeraten, Drucker von Brother zu verwenden, da gebe es auch diverse Probleme.
Peter
Benutzeravatar
Tausig
Beiträge: 1870
Registriert: Do Feb 24, 2005 9:20 pm

Beitrag von Tausig »

PS oder eine anderes Übertragungsformat ist für die Ausdrucksqualität nicht relevant. Bei PS interpretiert der Drucker es selber, sonst der Druckertreiber, der's an den Drucker schickt.
Interessant ist PS evtl. zum Erstellen von PDFs oder EPS, aber dazu braucht man nicht unbedingt einen PS-Drucker, da genügt auch ein beliebiger Treiber, und die gibt's umsonst. Windows liefert etliche mit, du kannst also einen PS-Drucker installieren, den du gar nicht hast, und damit in Datei drucken.
Du brauchst also zum Datenaustausch nicht darauf zu achten, daß du unbedingt einen PS-Drucker erstehst, und für die Druckqualität auch nicht.
(War in der c't nicht der Oki der günstigste und obendrein recht positiv bewertet?)
Geteilte Bratsche ist halbes Leid.

Windows XP - Finale 2005b - 2012a
Benutzeravatar
Manfred
Beiträge: 817
Registriert: Sa Aug 30, 2003 11:39 pm

Beitrag von Manfred »

Ich arbeite - sehr zufrieden - mit einem alten Kyocera. Bei Brother hat man schon öfters einiges gehört von wegen mäßiger Haltbarkeit, glaube ich auch, seit beim Brother meines Bruders (kein Wortspiel) ein einfacher Papierstau die Belichterrommel verkratzt hat - beim Preis der Trommel heißt das besser ein Neugerät.
Ansonsten, das mit Postscript ist glaube ich so eine Sache, die von Handbuch zu Handbuch über die Jahre fortgeschrieben wird, selbst wenn die Grundlage dafür schon längst nicht mehr stimmt.
Manfred
Manfreds Notenpool
www.mhoessl.de
andee
Beiträge: 13
Registriert: Di Sep 06, 2005 5:08 am

Beitrag von andee »

Danke für die schnelle Reaktion!

@Jens
Die Daten für den Kyocera hören sich gut an, vor allem der Verbrauch! - nur kommt der kleinere Bruder (FS 720) ziemlich schlecht weg, was den Druck von kleinem Text angeht; kann natürlich sein, daß sein Druckwerk aweng besser ist. Außerdem ist er, neben dem Brother, eine ziemliche Ozonschleuder...

@all
was lerne ich also daraus? Keinen Brother zu nehmen (die Übereinstimmung in der Ablehnung irritiert mich denn doch etwas ;)), und PS ist irrelevant. Wirklich? Mir kommen da etwas Zweifel; ich kann mir kaum vorstellen, daß da irgendein Handbuch-Verantwortlicher bei Coda (oder Klemm oder bei welchem Ghostwriter auch immer...) seit x Versionen dieses Thema regelmäßig übersieht...

Ich hatte mal eine interessante Erfahrung gemacht, das war 1996, als ich noch mit einer alten 3.0-Version arbeitete. Ich hatte einen Tintenstrahler (mit dem die üblichen Treppchen bei Bögen und Gabeln auftraten), der ging irgendwann mal kaputt und war zur Reparatur. Im Orchesterbüro stand ein ungenutzter, PS-fähiger (damals vermutlich Level 1) Laserdrucker herum, den konnte ich solange ausleihen. Was soll ich sagen.. Zum ersten Mal waren Bögen wieder rund und liefen an den Enden spitz aus (etwas, was mein Tintenspritzer heute noch nicht kann, alle Enden scheinen irgendwie abgerundet zu sein), die Gabeln waren diagonal wie mit dem Lineal gezogen und hauchdünn!
Lags an PS oder nicht? ;)

andee

PS: Tausig, was nimmst du für einen Drucker?
Peter S.
Beiträge: 649
Registriert: So Nov 30, 2003 10:37 am

Beitrag von Peter S. »

andee hat geschrieben: ich kann mir kaum vorstellen, daß da irgendein Handbuch-Verantwortlicher bei Coda (oder Klemm oder bei welchem Ghostwriter auch immer...) seit x Versionen dieses Thema regelmäßig übersieht...
Ich mir schon.
Peter
Benutzeravatar
Tausig
Beiträge: 1870
Registriert: Do Feb 24, 2005 9:20 pm

Beitrag von Tausig »

"...und PS ist irrelevant. Wirklich? Mir kommen da etwas Zweifel..."
Wenn der c't-Mensch das auch so sagt, würde ich dem als Fachmann halbwegs vertrauen. Wenn man dem c't-Testurteil glauben kann, ist abzulesen: Ein der Drucker (HL-2030) mit der besten Darstellung sehr kleiner Schrift ist kein PS-Drucker, der Drucker mit dem besten Fotodruck (ML-1610) ebenfalls nicht.

Wenn ein Tintenstrahler von 1996 Treppchen erzeugt, dann liegt das höchstwahrscheinlich an zu niedriger Auflösung und hat mit der Druckersprache nichts zu tun. Wenn der Laser, den du dann ausprobiert hast, keine Treppchen erzeugte, dann hatte er wohl die höhere Auflösung. Wahrscheinlich hättest du mit einem besseren Tintenspritzer denselben Effekt bemerkt.

"Tausig, was nimmst du für einen Drucker?"
HP Laserjet 5100. Der war, als ich ihn kaufte, einer der günstigsten A3-Drucker. Ich habe fast 3 Jahre damit gedruckt, bis ich die erste Toner-Kassette zugekauft habe. Ich bin ganz zufrieden, auch wenn der PCL-Treiber keine 2 A4-Seiten auf einer A3-Seite ausgeben kann. Der PS-Treiber scheints zu können, aber ich habe mich damit nicht länger befaßt, weil ich das über Finale erledigen kann und sonst nicht brauche. Deswegen habe ich auch nicht erkundet, ob HP den Treiber inzwischen aktualisiert hat. Die Druckqualität jedenfalls ist hervorragend und Probleme mit HP habe ich keine.

Am liebsten hätte ich natürlich einen Drucker, der die Seiten automatisch für Hefte sortiert und gleich falzt und heftet, und das auch in Überformaten, so daß man nicht auf A4-Seitengröße beschränkt ist. Die ist nämlich für Noten eigentlich zu klein. Aber ich habe von der Lotto-Gesellschaft immer noch keine Antwort zu meinem Antrag auf sechs Richtige.
Geteilte Bratsche ist halbes Leid.

Windows XP - Finale 2005b - 2012a
musicara
Beiträge: 1023
Registriert: Sa Dez 25, 2004 10:29 pm

Beitrag von musicara »

Tausig: Aber ich habe von der Lotto-Gesellschaft immer noch keine Antwort zu meinem Antrag auf sechs Richtige.
Ach Göttele, Tausig, was tust Du Dich denn so schwer mit dem Antrag? Bei mir klapt's ganz gut, allerdings hat die Gesellschaft unlängst darum gebeten, den Antrag nicht mehr alle zwei Wochen zu stellen, sie könnten ihn nur alle 4 Wochen bewilligen. Damit bin ich auch zufrieden, ebenso wie mit dem HP Laserjet 4100, der auch PS kann und gestochene Ausdrucke liefert. Die PS-Fähigkeit möcht ich übrigens nicht mehr missen, das nur nebenbei. (Den Drucker gibt's aber vermutlich nicht mehr zu kaufen).
Rainer von musicara
Benutzeravatar
Manfred
Beiträge: 817
Registriert: Sa Aug 30, 2003 11:39 pm

Beitrag von Manfred »

Zum Handbuch: das geht leicht, vermutlich wird immer in letzter Minute schnell noch das Handbuch geschrieben, und zwar immer nur das, was neu hinzugekommen ist, das alte wird einfach übernommen.
Zum Tintenkleckser: die drucken heute auch schon akzeptabel, Treppchen sind nicht mehr. Aber man sollte sich von den Auflösungswerten nicht zu sehr blenden lassen: die Tröpchen sind dicker, dann verfliesst vielleicht noch ein wenig, so dünne Linien wie ein Laser kann er nicht.
Wahrscheinlich wirst du mit jedem halbwegs ordentlichen Laser ein akzeptables Druckbild bekommen, besser als das, was man manchmal von Verlagen bekommt. Wenn nicht, dann liegst wahrscheinlich weniger an Drucker.
Manfred
Manfreds Notenpool
www.mhoessl.de
Benutzeravatar
Tausig
Beiträge: 1870
Registriert: Do Feb 24, 2005 9:20 pm

Beitrag von Tausig »

"...besser als das, was man manchmal von Verlagen bekommt."
Tja, das liegt daran, daß sie die alten Stichplatten, die schon ziemlich plattgedruckt sind, fotomechanisch gerettet haben. Die haben sie dann meist auch noch verkleinert, um sie in kompakte Seitenformate zu zwingen. Die alten Schriften für Titelzeile u.a. haben sie übertüncht, damit es moderner aussieht, den Heftumschlag bunter gestaltet. Der Inhalt ist derselbe geblieben.
Schön, was ich letztens bei Bosworth entdeckte: In einem Stück für Violine und Klavier hatte man, dem Zeichensatz nach zu urteilen, der Violinstimme nachträglich Taktzahlen hinzugefügt. Das ist lobenswert, so kann man besser proben. Nur hat man's in der Klavierstimme leider vergessen, die hat keine Taktzahlen. Na denn mal fröhliches Proben!

"Wahrscheinlich wirst du mit jedem halbwegs ordentlichen Laser ein akzeptables Druckbild bekommen ... Wenn nicht, dann liegt's wahrscheinlich weniger am Drucker."
Manfred, du sprichst mir aus der Seele: An erster Stelle steht die Qualität des Inhalts, an zweiter die orthografische Qualität, an dritter die typografische; erst dann stellt sich die Frage nach der Druckqualität.

(Orthografie:) In einer Instrumentalschule fand ich einst:
Tief im Tann - | tief im Tann - | wohnt ein kleiner | Wichtelmann. - |
Gestochen scharf gedruckt. Egal, wo die Taktstriche hingehören? Hauptsache der Ausdruck übertüncht den musikalischen Unsinn?

(Typografie:) Schöne Beispiele sind die Ausgaben des pleite gegangenen Könemann. Drucktechnisch akzeptabel, textlich sogar recht verläßlich. Aber welch ein Notenbild! Es kräuseln sich einem darob die Nackenhaare. Aber bemerkt es jemand? Ist doch alles recht sauber gedruckt.
Geteilte Bratsche ist halbes Leid.

Windows XP - Finale 2005b - 2012a
musicara
Beiträge: 1023
Registriert: Sa Dez 25, 2004 10:29 pm

Beitrag von musicara »

Tausig: Tief im Tann - | tief im Tann - | wohnt ein kleiner | Wichtelmann. -
Gestochen scharf gedruckt. Egal, wo die Taktstriche hingehören? Hauptsache der Ausdruck übertüncht den musikalischen Unsinn?

Auch auf die Gefahr hin, dass ich mich jetzt als Begriffstutzig oute: Wenn Du beim kleinen Wichtelmann den Text rythmisch sprichst und den Strich gleich einer Silbe deutest, so kömmts doch hin, oder? Man hätte die Silben trennen können, aber so kleine Wichtelmänner...
Rainer von Wichtelhausen
Benutzeravatar
Manfred
Beiträge: 817
Registriert: Sa Aug 30, 2003 11:39 pm

Beitrag von Manfred »

Tausig hat geschrieben:"

(Typografie:) Schöne Beispiele sind die Ausgaben des pleite gegangenen Könemann. Drucktechnisch akzeptabel, textlich sogar recht verläßlich. Aber welch ein Notenbild! Es kräuseln sich einem darob die Nackenhaare. Aber bemerkt es jemand? Ist doch alles recht sauber gedruckt.
Muß sagen, ich habe diese Ausgaben sogar gelegentlich verwendet (einfac billiger) aber es macht schon den Eindruck, als hätte da jemand nach dem Motto gearbeitet: nachbearbeiten kostet Zeit und Zeit ist Geld.
Aber fairerweise muß ich auch sagen, in den meisten Kirchenmusikausgaben wird auch nicht besser gearbeitet. Und hier war früher ausnahmweise auch nicht alles besser, ich habe Drucke aus dem 19.Jh. die lausiger sind als viele Handschriften, da ist es selbst oft schwierig, die Tonhöhe genau zu orten.
Manfred
Manfreds Notenpool
www.mhoessl.de
Benutzeravatar
Tausig
Beiträge: 1870
Registriert: Do Feb 24, 2005 9:20 pm

Beitrag von Tausig »

"Wenn Du beim kleinen Wichtelmann den Text rythmisch sprichst und den Strich gleich einer Silbe deutest, so kömmts doch hin, oder? Man hätte die Silben trennen können, aber so kleine Wichtelmänner..."
Da bin jetzt ich ein bißchen begriffstutzig, ich habe nicht recht verstanden, was du meinst. Des Rätsels Lösung ist, daß das natürlich ein Anapäst ist (ursprünglich abgeleitet von "Anna Pest", der Schwester von "Lola Rennt"), also auftaktig:
Tief im | Tann - tief im | Tann...
Geteilte Bratsche ist halbes Leid.

Windows XP - Finale 2005b - 2012a
Antworten