Update 2007b

Fragen und Tipps (nicht nur) für Einsteiger - Installation, Noteneingabe usw. - Literatur
ohnesorg
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Beitrag von ohnesorg »

Hallo, Stefan,

Du schriebst: Die Quintparallele schert mich nicht, ich bin nur der Notensetzer, das Manuskript stammt von einem der führenden Alte-Musik-Spezialisten Italiens.

Wenn der Spezialist seinen Ruf behalten will, sollte er vielleicht auch die Oktavparallele zwei Takte später noch einmal überdenken. Du kannst Deine Lektorin ja freundlich darauf aufmerksam machen, dass neben der ästhetischen Qualität des Notensatzes auch die handwerkliche Qualität der Musik den Ruhm eines Verlags begründen kann. (Die Parallelen können ja mal passieren, aber trotzdem...)

Viele Grüße,

Ohnesorg
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stefan schickhaus
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Beitrag von stefan schickhaus »

Eure Sorgen möcht ich haben.
Jawoll, ich melde den Parallelenfund weiter, versprochen. Sonst wird Coda noch auf diese Diskussion aufmerksam und erfindet ein neues Parallelen-Ausmerzungs-PlugIn, anstatt sich um echte Probleme zu kümmern.
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rennert
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Die Korinthe ist eine Rosinenart.

Beitrag von rennert »

Folgendes wäre etwa bei Wikipedia zu finden:
Als Korinthenkacker werden besonders pedantische und kleinliche Menschen bezeichnet, die ihren Mitmenschen gegenüber rechthaberisch auftreten. Die Korinthe ist eine Rosinenart. Während dieser Begriff hauptsächlich in der Bundesrepublik Deutschland Verwendung findet, betitelt man derartige Menschen in Österreich als I-Tüpferlreiter, in der Schweiz und in Südwestdeutschland auch als Tüpflischisser. Synonyme für Korinthenkacker sind "Erbsenzähler", "Kümmelspalter", "Haarspalter", in der Berliner Mundart "Krümelkacker" und in der Bayerischen "Gscheidhaferl".
... Parallelenwürstler?
(und so weiter ...)
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musicara
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Beitrag von musicara »

Wie wär's, wenn wir alle friedlich blieben und uns nicht gegenseitig der Korinthen- oder sonstiger Kackerei bezichtigten? Abgesehen davon: Ich hab meinen Kindern immer gesagt (bei passender Gelegenheit): "Ihr Lieben, ich kann doch keine Dukaten sch..... " Wie dankbar wäre ich gewesen, wenigstens Korinthen gaggn zu können.
Ich bin heut mild und altersweise gestimmt, hab grad heut Nachmittag mit ein paar Schölerinnen zusammen einen Wettbewerb gewonnen. Freuet Euch mit mir.
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Manfred
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Beitrag von Manfred »

Ja, musicara, man sieht direkt deine grauen Haare Weißheit glänzen.
Naja, Quinten und Oktaven, nicht daß ich in Tonsatzdingen prüde wäre, selbst Johann Sebastian der Große ließ manchmal 5e gerade sein, wenn es denn besser war - aber sie sind schon mehr Kacke als Korinthen.
Aber notfalls schreibt halt der Notenknecht, was verlangt wird...

Manfred - kein Knecht, der aber wohl auch ab und zu ein Quintlein zuläßt.
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musicara
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Beitrag von musicara »

Hu, ja ich weiß noch wie St. Jacoby der Übergroße mich damal anfauchte, als ich in meiner Tonsatzprüfung zu sagen beliebte, dass Joh. Seb. in seinen Fugen sometimes eine recht unorthodoxe Stimmführung pflegt.
Ach du liebe Zeit, der hätte mich am liebersten der Hochschule verwiesen.
Ich hab' ihn überlebt.
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Peter S.
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Beitrag von Peter S. »

Mein Harmonie- und Kontrapunktprofessor ist sehr locker mit Quint- und Oktavparallelen umgegangen, weil er gesagt hat, das Verbot sei erst im Nachhinein erfunden worden. Die Parallelen kommen immer wieder vor.

Peter
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rennert
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Beitrag von rennert »

stefan schickhaus hat geschrieben:... doch tauchen plötzlich an Zeilenenden bei langen Notenwerte Silbentrennstriche von nicht brauchbarer Qualität auf ...
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Beitrag von musicara »

rennert: stefan schickhaus hat geschrieben ... doch tauchen plötzlich an Zeilenenden bei langen Notenwerte Silbentrennstriche von nicht brauchbarer Qualität auf ...
Wohlan, die Mahnung les ich wohl. Aber der Punkt ist längst abgehakt, da gibt es auch keine Lösung, es sei denn, sie kommt von M.M.
Also ging es weiter mit dem alten römischen Feldherrn Quintus Parallelus, wir bewunderten Korinthenkacker bei der vorgeblichen Arbeit, spalteten Haare und lernten artgemäße Einordnungen von Uli Rennert. Das hat mit dem eigentlichen Problem ja nun auch nicht allzuviel zu tun, womit wir wieder bei Tüpflischissern und Kümmelspaltern wären.
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Tausig
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Beitrag von Tausig »

Ist der Parallelenwürstler korinthenkackiger als der Silbenstrichler, oder ist der Silbenwürstler korinthenkackiger als der Parallelenstrichler? Oder sollte man, egal ob Korinthenstrichler, Parallelenkacker oder Würstelparalleler, nicht besser wie Musicara nachmittags auf einen Wettbewerb gehen, um seine Schölerinnen zu gewinnen? Oder soll man mit JSB 5e gerade sein lassen, aber nicht parallel? Oder soll man, wie der Korinthenprofessor, das Würstelverbot nachträglich erfinden, weil gegen eine Wurstsilbe mindestens tausend... (Keine Zeit mehr, das zuende zu formulieren, nächste Woche ist schon wieder Wettbewerb, ich muß proben gehen, damit die Jury nicht wieder Kümmel spaltet.)
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musicara
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Beitrag von musicara »

Tausig: ...um seine Schölerinnen zu gewinnen?
Tausig, auch auf die Gefahr hin als Korinthenwürstler oder Silbenparalleler erkannt zu werden... da hast Du was falsch verstanden.
Bevor ich meine Schölerinnen gewinnen will, gehen noch viele Parallelen den Kontrapunkt runter. Nein, ich lasse sie gewinnen und schon hab ich gewonnen. So einfach ist das.
Nu prob mal schön weiter.
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Manfred
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Beitrag von Manfred »

Tausig hat geschrieben:ich muß proben gehen,
Dieser Satz beweist entgültig, daß das mit dem Bratscher Lüge ist.

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Beitrag von musicara »

Manfred: Dieser Satz beweist entgültig, daß das mit dem Bratscher Lüge ist.
Nee, das glaub ich nun grade nicht. Wir wissen, dass Tausig sehr feinsinnig formuliert, wenn's denn grad in den Kram passt. Er schrieb: "Ich muss jetzt proben gehen". Also nicht, wie wir anderen Musiker: "Ich möchte jetzt zum Proben gehen", oder "Es ist mir ein Bedürfnis..." oder gar: Ich freue mich darauf, jetzt...zu können". Nein, Tausig hat das Gefühl, er muss zur Probe gehen. Er tuit es also nicht aus eiger Einsicht oder eigenem Antrieb. Vielleicht möchte er gerade jetzt viel lieber Korinthen produzieren oder Silben spalten. Aber das kann er nun im Moment nicht. Er muss zur Probe gehen. Das alles spricht für ein Dasein als Bratscher.
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Tausig
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Beitrag von Tausig »

Musicara, du velwechserst Proben (gerade davon zurückgekehrt) mit Üben. Ich muß natürlich nicht selber spielen, ich LASSE spielen: Während Schölerinnen ihre Tritonus-Parallelen von sich geben, gebe ich dazu meine Parallel-Anweisungen. Das "Muß" ist dabei kein äußerer Zwang, sondern drückt den nicht zu unterdrückenden inneren Drang aus, denn bekanntlich kommt Kunst nicht von Können, sondern von Müssen.
Daraus zu folgern, ich sei gar kein Bratscher, Manfred, ist falsch: Wäre ich kein Bratscher, würde ich ja selber spielen können müssen. (Sorry, hab schon wieder keine Zeit, das tieferschürfend weiterzudichten: Ich muß mal.)
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Manfred
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Beitrag von Manfred »

Ich gestehe, da habe ich mich wohl vergaloppiert, bei den Proben wird der Bratschist doch auch gebraucht - er hat ja die Noten.
Außerdem war nur von Proben die Rede - vermutlich nahm er eh nur Proben von verschiedenen Sorten Korinthen.
Und damit das Thema recht gewürdigt wird, schreibt uns Forenpoet eine Ode, in der sich Quinten auf Korinthen reimt.

Manfred
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