Fehlerhafter eps-/pdf-Export besonders kleiner Ausschnitte

Schwierige oder kniffelige Probleme, Feinheiten des Notensatzes etc.
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Bacckom
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Fehlerhafter eps-/pdf-Export besonders kleiner Ausschnitte

Beitrag von Bacckom »

Liebes Forum!

Ich weiß durch andere Beiträge im Forum natürlich über die verbuggte eps-Export-Funktion bescheid, möchte dennoch eine Frage zu diesem Thema stellen.

Momentan schreibe ich eine kleine musiktheoretische Zusammenfassung für Klavierschüler und möchte daher musikalische Symbole und Notengrafiken aus Finale exportieren, um sie in mein Skriptum (in LaTeX gesetzt) einzubauen.

Dabei fällt mir Folgendes auf:
Während bei mir größere zu exportierende Ausschnitte als eps und pdf funktionieren (abgesehen vom typischen Illustrator-Bug), gibt es ein Problem bei kleinen Ausschnitten!
Wenn ich den Exportrahmen lediglich um, bspw., einen Violinschlüssel ziehe, so sind im resultierenden eps und pdf lediglich die Notenlinien sichtbar, der Schlüssel verschwunden. Er taucht erst ab einer gewissen Größe des Ausschnitts auf!

Kann sich (und dann mir :P ) das einer erklären?

lg und danke,
Bacckom
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DanielDaniel
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Beitrag von DanielDaniel »

Das Maestro-Schriftzeichen ist ja oft wesentlich größer als das, was man auf dem Bildschirm sieht. Vielleicht hast du den Rahmen also nicht um das gesamte Zeichen gezogen.
Daniel
Bacckom
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Registriert: Sa Jun 16, 2012 1:52 pm

Beitrag von Bacckom »

Hmm... ich fühle mich leicht bescheuert, aber: warum sollten die Fontsymbole unnötig große unsichtbare Rahmen mit sich herumtragen, noch dazu als Vektorgrafik? (Bitte erläutere, ich kenne mich mit fonts nicht aus...)

-Bacc

EDIT: Außerdem verschwindet's ja auch nicht, wenn ich es dann in einem anderen Programm (immer noch pdf!) eng ausschneide...
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korgo
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Beitrag von korgo »

Ich kann das mit den riesigen Leerräumen um die eigentlichen Zeichen bestätigen. Das merkt man z.B. wenn man sich eine *.fan-Datei anschaut. Benutzt man da die in den Zeichen 'eingebaute' Begrenzung, so ist der Rahmen um den eigentlichen Inhalt riesengroß.

Schau Dir außerdem mal einen Musikfont in einem Fontprogramm an, wie klein da die Zeichen im Vergleich zu normalen Schriften sind...

Warum das so ist, weiß ich nicht. Es gab aber in der Urzeit der Programmierung sicher einen damals notwendigen Grund, warum die Musikfonts so winzig sein mußten.

Heute müßte das wahrscheinlich nicht mehr so sein - aber so ist's nun eben.
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Ingo
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Beitrag von Ingo »

Hallo Bacckom, hier handelt es sich wohl nicht um ein Finale-Problem, sondern um eines des Layoutprogramms, das Du benutzt, bzw. um einen Postscript-Fehler. Ich weiß allerdings nicht, was ein Zeichenprogramm wie Illustrator damit zu tun hat? Würde mal die Import-Einstellungen des Layoutprogramms überprüfen. Ich nehme mal an, daß Du die Zeichensätze in die EPS eingebunden hast? (Ich arbeite mit Quark und benutze nur EPS für Notenbeispiele). Hast Du Dir mal die Grafikdateien in einen Bildverarbeitungsprogramm angesehen? Dort kann man Postscript-Fehler erkennen.
Man kann nicht mit jedem Lied jeden ansprechen:
Der eine find’s gut, der andre muß brechen.

Ulrich Roski

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Bacckom
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Beitrag von Bacckom »

@korgo: Stimmt, habe ich nun auch schon bemerkt; die ganzen Noten haben bspw. einen beachtlich hohen Rahmen, der Violinschlüssel offenbar weniger...
Dann muss ich aber gleich anbringen, dass auch schon Exporte gelungen sind, in denen Noten mit Sicherheit nicht ihre ganze Box "bei sich hatten".

@Ingo: Ad Illustrator - das war schlecht formuliert, sorry. Ich meinte das Problem, dass manchmal falsche oder keine Zeichen angezeigt werden, wenn man das erzeugte pdf/eps in zB Illustrator öffnet (ich fand da einige Beiträge im Internet).
Momentan habe ich Illustrator auch verwendet, um farbige Rahmen hinter Noten zu setzen und mein Notenbeispiel weiter zu bearbeiten.
Zeichensätze sind im eps immer eingebunden, ja! (Beim pdf ist das ja ausgegraut.)

Habe nach einigen Tests nun folgendes spannendes Verhalten beobachten können:

1) Wenn alle Zeichen erfasst werden (was mir noch nicht wirklich eindeutig mit der Größe des gezogenen Rahmens korreliert scheint), so schaut ein exportiertes pdf in der Windows-Vorschau und im Adobe Reader gut aus. Füge ich es dann in das LaTeX-Dokument ein, so verschwinden in Finale gesetzte Textfelder, die im pdf selbst eindeutig vorhanden sind!

2) ... ein exportiertes eps hatte durchaus schon Probleme (trotz eingebundener Schriften) mit der Darstellung, bzw. waren die Positionen der Textfelder maßlos verfälscht (teilweise sogar die Buchstaben innerhalb eines einzelnen Feldes). Und das trotz eingebundener Schriften, ich konnte sie in Illustrator dann ersetzen.

3) Wenn ich ein eps/pdf in Illustrator öffne (dort evt. im Fehlerfall die Schriften suche (welche eingebunden sind!)) und es dann wieder speichere, funktioniert es plötzlich...

Waaaaas ist da los?

lg bacc[/i][/list]
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Ingo
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Beitrag von Ingo »

Das Phänomen merkwürdiger Zeichenverschiebungen (Textblöcke wie Instrumentenvorsätze oder Funktionsbezeichnungen) kenne ich auch und habe bisher weder Grund noch Lösung gefunden. Es kann vielleicht wirklich mit den Schriftbeschreibungen zusammenhängen, die ich zwar in allen von mir in Finale verwendeten Musikzeichensätzen, nicht aber bei Textschriften durchgegangen bin, was ohnehin eine Zumutung wäre, da diese Verschiebungen auch bei Brot- und Butterschriften wie Times auftreten! Da man das in der Grafikdatei oft gar nicht sieht, kann es sehr ärgerlich werden, bei mir in einem musiktheoretischen Buch mit Hunderten von Notenbeispielen. Manchmal erscheinen auch einige Zeichen gar nicht.
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Beitrag von Bacckom »

Sehr spannende Angelegenheit... schade, dass es so viele unerklärliche (für uns) Probleme mit sich bringt - und egal ob die "Schuld" bei Finale liegt oder woanders; so eine Funktion sollte einwandfrei laufen, ohne fünfzehn workaround-Zwischenschritte, und ist auch keine absurde Anforderung an ein Programm!

Danke für eure Meinungen/Erfahrungen!

@Ingo: Du hast dich mit diesem Problem natürlich schon weit mehr beschäftigt als ich, dennoch möchte ich "sicherheitshalber" betonen: Falsche Zeichensätze oder Zeichen, die in der pdf Vorschau da, woanders aber futsch sind, lassen sich reparieren (bei mir zumindest), in dem ich sie in Illustrator lade, dort ohnehin eingebundene "Schriften suche" und das eps (oder auch pdf) erneut speichere. Manchmal verwendet das eps nämlich einen anderen Font, obwohl der richtige eingebunden ist.

lg Bacc
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Ingo
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Beitrag von Ingo »

Danke für den Tip! Mit dem GraphicConverter habe ich soetwas schon mal versucht, mit mangelhaftem Erfolg. Da ich Illustrator nicht habe, werde ich es mal mit FreeHand probieren.
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