hallo liebes forum,
wie würdet ihr die vorzeichen setzen für c dorisch ?
etwa mit 2b - wegen des tonmaterials aus b-dur ?
oder mit 3b - wegen der c-moll-ähnlichkeit und mit ständiger auflöung
vom as ??
danke schon mal !!
dorisch
Die meisten Jazz-Fake-Books, in denen modake Stücke ja häufiger vorkommen, wählen die 2. Variante, wohl wegen der Überlegung, dass es einfach eine Moll-Tonalität ist. Die erste Variante wäre denkbar, aber was bringt sie? Ich persönlich verwende für modale Situationen gar keine Generalvorzeichen, sondern schreibe die Versetzungszeichen dort, wo ich sie brauche.
Uli Rennert
rennert.at – apartment 42 productions
Finale 25.5 deutsch, TGTools, GPO, Mac OS 10.8.6 & 10.11.3, MacBook Pro 15"
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dorisch
Hallo,
für alte Musik würde ich definitiv die erste Variante verwenden. Da ist dann auch ganz klar, dass nicht von der Verwandtschaft zu einer Molltonart her gedacht ist. Ich habe jetzt kein Beispiel für c-dorisch greifbar, nur zwei für g-dorisch: Nun komm, der Heiden Heiland (Evangelisches Gesangbuch Nr.4) und die Matthäus-Passion von Heinrich Schütz (SWV 479), die in gedruckten Ausgaben (letzteres Bärenreiter BA 300 von 1929) konsequent mit einem b als Generalvorzeichen notiert sind.
Beste Grüße, Jörg
für alte Musik würde ich definitiv die erste Variante verwenden. Da ist dann auch ganz klar, dass nicht von der Verwandtschaft zu einer Molltonart her gedacht ist. Ich habe jetzt kein Beispiel für c-dorisch greifbar, nur zwei für g-dorisch: Nun komm, der Heiden Heiland (Evangelisches Gesangbuch Nr.4) und die Matthäus-Passion von Heinrich Schütz (SWV 479), die in gedruckten Ausgaben (letzteres Bärenreiter BA 300 von 1929) konsequent mit einem b als Generalvorzeichen notiert sind.
Beste Grüße, Jörg
Finale 2014, Windows 8, 64-bit
Aus heutiger, praktischer Sicht würde ich die Moll-Ähnlichkeit nehmen, also die zweite Variante. Wer nicht gewohnt ist, historische Kirchentonleitern auch mit Vorzeichnung zu spielen, kommt ständig durcheinander: zu Beginn hält man die Tonart fälschlicherweise für B-dur oder G-moll, später wird man ständig As spielen und sich dann höchstwahrscheinlich Hilfs-Auflöser vor die A-s schreiben - also das, was du mit Möglichkeit 2 direkt gemacht hättest.
Rennerts Vorschlag, ganz vorzeichenlos zu notieren, würde ich verwenden, wenn das Stück nicht die ganze Zeit in der anfänglichen Tonalität verbleibt.
MM
Rennerts Vorschlag, ganz vorzeichenlos zu notieren, würde ich verwenden, wenn das Stück nicht die ganze Zeit in der anfänglichen Tonalität verbleibt.
MM
Für den Kirchenmusikbereich würde ich die "richtige" Schreibweise empfehlen - sie ist da die gebräuchliche. Es ist eher so, daß oft im moll das Vorzeichen für die 6. Stufe nicht geschrieben wurde, da es ohnehin sehr oft aufgelöst wurde. Bachs dorische Toccata kam so zu ihren irreführenden Namen.
Manfred
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www.mhoessl.de
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