Balken und Zwischenräume
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Balken und Zwischenräume
Ich suche eine Einstellung mit der ich zweierlei erreichen kann:
1. Dass Balken niemals mitten im Zwischenraum liegen.
Das allein bekomme ich zwar hin, wenn ich nämlich die Halslänge auf ganze Zwischenräume (3 oder 4) einstelle und den Zweitbalkenabstand auf einen Zwischenraum setze. Nur sind das eben zu große Zwischenräume.
2. Dass der Balken eines f auch auf der Linie des f darüber oder darunter zum liegen kommt und nicht an der Linie hängt oder aufsitzt.
Das würde sich wohl nur mit unterschiedlicher Halslänge erkaufen lassen.
Über das Patterson-Plug-In kann man das im Nachhinein ja erreichen. Aber das kann ja für das beste Notensatzprogramm der Welt ja wohl nicht der einzige Weg sein. Da muss es doch eine Grundsätzliche Einstellmöglichkeit geben.
1. Dass Balken niemals mitten im Zwischenraum liegen.
Das allein bekomme ich zwar hin, wenn ich nämlich die Halslänge auf ganze Zwischenräume (3 oder 4) einstelle und den Zweitbalkenabstand auf einen Zwischenraum setze. Nur sind das eben zu große Zwischenräume.
2. Dass der Balken eines f auch auf der Linie des f darüber oder darunter zum liegen kommt und nicht an der Linie hängt oder aufsitzt.
Das würde sich wohl nur mit unterschiedlicher Halslänge erkaufen lassen.
Über das Patterson-Plug-In kann man das im Nachhinein ja erreichen. Aber das kann ja für das beste Notensatzprogramm der Welt ja wohl nicht der einzige Weg sein. Da muss es doch eine Grundsätzliche Einstellmöglichkeit geben.
Finale 2008 WinXP
Finales Balkensetzung ist nun einmal fehlerhaft, aber das repariert Patterson doch ganz prima, auch wenn man die eine oder andere Balkensteigung und Halslänge evtl. noch einmal nachjustieren muß. Da das Plug-In mitgeliefert wird, würde ich mir nicht den Kopf darüber zerbrechen, wie es auch ohne das Plug-In ginge.
Geteilte Bratsche ist halbes Leid.
Windows XP - Finale 2005b - 2012a
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Ist es tatsächlich so, dass Finale selbst in seiner 10ten Version nicht selbst in der Lage ist, eine der fundamentalen Regeln des Notensatzes richtig umzusetzen?
Hier geht es ja nicht um letzte Perfektion, sondern um eine fundamentale Funktion!
Wenn Sibelius nicht so katastrophal zu bedienen wäre könnte man da geradezu auf Gedanken kommen...
Die Patterson-Balken sind durchaus eine Lösung. Aber wehe man vergisst die nach einer Sitzung.
Ist dieser Fehler von Finale in irgendetwas nachvollziehbarem begründet?

Hier geht es ja nicht um letzte Perfektion, sondern um eine fundamentale Funktion!
Wenn Sibelius nicht so katastrophal zu bedienen wäre könnte man da geradezu auf Gedanken kommen...
Die Patterson-Balken sind durchaus eine Lösung. Aber wehe man vergisst die nach einer Sitzung.
Ist dieser Fehler von Finale in irgendetwas nachvollziehbarem begründet?
Finale 2008 WinXP
- stefan schickhaus
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Ohne Patterson läuft gar nichts, das ist leider so.
Warum Finale die Balken nicht ohne externes PlugIn ansprechend zu setzen vermag? Weil es niemanden interessiert, wie Balken aussehen - von einigen Wenigen mal abgesehen. Wenn ich Musikern eine rohe, von Patterson unbeleckte Notenseite zeige und frage, was sie daran stört, kommt die Balkenästhetik ihnen als letztes in den Sinn. Musikern ists egal, Verlagslektoren kennen es bald nicht mehr anders - warum soll Coda sich da Arbeit machen?
Warum Finale die Balken nicht ohne externes PlugIn ansprechend zu setzen vermag? Weil es niemanden interessiert, wie Balken aussehen - von einigen Wenigen mal abgesehen. Wenn ich Musikern eine rohe, von Patterson unbeleckte Notenseite zeige und frage, was sie daran stört, kommt die Balkenästhetik ihnen als letztes in den Sinn. Musikern ists egal, Verlagslektoren kennen es bald nicht mehr anders - warum soll Coda sich da Arbeit machen?
Finale 2012 bis 27 auf MacOS 10.13.6, iMac 27''
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Um ihrem eigenen Anspruch gerecht zu werden:stefan schickhaus hat geschrieben: ... - warum soll Coda sich da Arbeit machen?
"Finale Allegro® is a lower cost alternative giving educators, performing musicians, composers, arrangers and worship directors all the MIDI and notation tools they need to create publisher-quality scores..."
Bei der Vollversion von Finale könnte man die liederliche Balkenlage ja noch hinnehmen.
1. weil das Patterson-PlugIn ja mitgegeben wird. Und
2. Weil bei entsprechenden Vorstellungen ohnehin manuell nach-gearbeitet werden muss.
Zudem könnte MakeMusic davon ausgehen, dass Nutzer der Vollversion das Problem selber sehen und beheben.
Bei Allegro und den Versionen darunter geht Weder das Eine noch das Andere. Und Allegro bedient eine Zielgruppe von der man nicht unbedingt erwarten kann, dass das Bewusstsein vorhanden ist. So blamiert jeder Notentext aus Allegro und kleineren Versionen die Hersteller von Finale, den Vertrieb von Finale die Anwender von Finale und die Verlage, die entsprechende Ergebnisse veröffentlichen (z.B. Schott was sehr verwunderliche ist, da das Grundlagenwerk zur Notentypografie von Helene Wanske in diesem Verlag erschienen ist).
Bei dem Problem, dass Balken in den Zwischenräumen liegen geht es ja noch lange nicht um perfekte Balkenlage. Sondern um ein absolutes No go!
Oder tu ich das überbewerten?
Finale 2008 WinXP
Naja, was mit Allegro fabriziert wird, kann einem ja eigentlich wurscht sein. Und was manche kommerziellen Verlage heute so alles fabrizieren, auch. Finale erlaubt dank Patterson ja durchaus besseres, und man hat es doch selber in der Hand, etwas sorgfältiger zu arbeiten, auch wenn das nicht jeder zu würdigen weiß, der durch die Scheußlichkeiten ziemlich abgestumpft ist, die man allerorten findet. Sieh's pragmatisch: Besseres ist möglich -- wozu sich ereifern?
Hoher typografischer Standard wird außerdem erst ab einer bestimmten Zeit, so gegen Ende 19. Jh., und nur von bestimmten Notenstechern erfüllt. Murks findet man zu jeder Zeit, und bevor das Handwerk weit genug entwickelt war, sahen die Ergebnisse noch so aus (Cappi, Wien 1802):
http://finaleforum.superflexible.net/fi ... pi_739.gif
Hoher typografischer Standard wird außerdem erst ab einer bestimmten Zeit, so gegen Ende 19. Jh., und nur von bestimmten Notenstechern erfüllt. Murks findet man zu jeder Zeit, und bevor das Handwerk weit genug entwickelt war, sahen die Ergebnisse noch so aus (Cappi, Wien 1802):
http://finaleforum.superflexible.net/fi ... pi_739.gif
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- stefan schickhaus
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- Registriert: Sa Jan 03, 2004 3:31 pm
Nein, tust du nicht. Hässliche Balken sind ein Graus und werden nur noch von hässlichen Bögen getopt.Robert Raab hat geschrieben:Oder tu ich das überbewerten?
Aber Tausig hat insofern Recht, dass jeder Finale-Anwender, der ein Auge dafür hat, mittels Pattersons Erste-Hilfe-PlugIn Abhilfe schaffen kann. Man steht also nicht lösungslos vor dem Problem. Und man kann mit einem Blick erkennen, wer ein getreulicher und wer ein gewissenloser Notensetzer ist

Finale 2012 bis 27 auf MacOS 10.13.6, iMac 27''
das Grundlagenwerk zur Notentypografie von Helene Wanske
hallo,
ich habe gerade nur beim grossen online Versender geschaut und da ist dieses Buch nicht verfügbar.
Werde ich es (ISBN bekannt) irgendwo kaufen können, oder beginnt eine Odyssee durch Antiquariate/Bibliotheken?
Ein selbst gebackenen Keks für einen Tip.
C.
hallo,
ich habe gerade nur beim grossen online Versender geschaut und da ist dieses Buch nicht verfügbar.
Werde ich es (ISBN bekannt) irgendwo kaufen können, oder beginnt eine Odyssee durch Antiquariate/Bibliotheken?
Ein selbst gebackenen Keks für einen Tip.
C.
Mac OS 10.14.6 Finale 26.2.2
Finale ab Version 2007
Finale ab Version 2007
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- Registriert: So Feb 03, 2008 1:55 pm
Helene Wanskes Buch ist wohl nur noch mit viel Glück im Antiquariat zu erhalten. Oder etwas sicherer aus der Fernleihe.
Ein ebenfalls interessantes Grundlagenbuch, "Die Praxis des Notengraphikers" von Herbert Chlapik, gilt zwar auch als vergriffen,
wird aber unter folgender Adresse noch als verfügbar genannt:
http://www.notenbuch.de/product.aspx?id=175338&google=1
Ein ebenfalls interessantes Grundlagenbuch, "Die Praxis des Notengraphikers" von Herbert Chlapik, gilt zwar auch als vergriffen,
wird aber unter folgender Adresse noch als verfügbar genannt:
http://www.notenbuch.de/product.aspx?id=175338&google=1
Finale 2008 WinXP
Wanskes Buch ist schon lange vergriffen. Ein 'Buch' ist es auch kaum, sondern nur die fotomechanische Reproduktion einer wissenschaftlichen Arbeit (Schreibmaschinen-Skript) -- Schott war es eigenen Textsatz wohl nicht wert. Die Abschnitte daraus, die Typografisches beschreiben, würden durchaus eine Neuerscheinung lohnen, aber daran scheint auch niemand Interesse zu haben, oder es gibt andere Hindernisse.
Chlapiks Buch ist nur halb so wertvoll, sollte aber noch im Handel erhältlich sein. Auf Schotts Internetseite ist Helene Wanske nicht einmal mehr in der Autorenliste zu finden.
Chlapiks Buch ist nur halb so wertvoll, sollte aber noch im Handel erhältlich sein. Auf Schotts Internetseite ist Helene Wanske nicht einmal mehr in der Autorenliste zu finden.
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Balken
Jetzt muß ich Finale doch mal wieder in Schutz nehmen: Man kann nicht erwarten, daß ein Programm alle Feinheiten automatisch richtig erledigt. Man kommt schon zu recht brauchbaren Ergebnissen, wenn man sich die Mühe macht, die Standardeinstellungen in eigenen Bibliotheken zu modifizieren. Auch die Balkeneinstellungen verändere ich dort. Hier wie auch bei den Proportionen ist Augenmaß gefragt, und am fertigen Notenbild kann man den Profi vom Amateur unterscheiden.
Ich muß Stefan ein bißchen widersprechen: Musiker würdigen durchaus ein elegantes und stimmiges Notenbild, auch wenn sie nicht immer sagen können, worin sich eine gute Ausgabe von einer schlechten unterscheidet. Und auch unter den Verlagslektoren sind einige sehr genau und anspruchsvoll, vor allem, wenn sie selbst Musiker sind. Ästhetische Finessen sind durchaus kein Selbstzweck, sondern dienen der Lesbarkeit, das ist bei der Typographie von Texten nicht anders. Eine andere Frage ist, ob man die Mühe auch bezahlt kriegt …
Ich arbeite meist mit Patterson und kann dieses Plug-In nur empfehlen; aber auch dann justiere ich die Balken manuell nach.
Ich muß Stefan ein bißchen widersprechen: Musiker würdigen durchaus ein elegantes und stimmiges Notenbild, auch wenn sie nicht immer sagen können, worin sich eine gute Ausgabe von einer schlechten unterscheidet. Und auch unter den Verlagslektoren sind einige sehr genau und anspruchsvoll, vor allem, wenn sie selbst Musiker sind. Ästhetische Finessen sind durchaus kein Selbstzweck, sondern dienen der Lesbarkeit, das ist bei der Typographie von Texten nicht anders. Eine andere Frage ist, ob man die Mühe auch bezahlt kriegt …
Ich arbeite meist mit Patterson und kann dieses Plug-In nur empfehlen; aber auch dann justiere ich die Balken manuell nach.
Man kann nicht mit jedem Lied jeden ansprechen:
Der eine find’s gut, der andre muß brechen.
Ulrich Roski
Sibelius Utimate 2022.5+Dorico 4.0.31
MacOS 10.15.7/iMac 27"/MacBook Pro 17"
Der eine find’s gut, der andre muß brechen.
Ulrich Roski
Sibelius Utimate 2022.5+Dorico 4.0.31
MacOS 10.15.7/iMac 27"/MacBook Pro 17"
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Wenn man den letzten Schliff möchte, dann kommt man wohl in keinem Notensatz um die manuelle Nacharbeit herum. Das habe ich mittlerweile kapiert. In Finale geht das wenigstens komfortabel. Aber nur in der Vollversion. Selbst in Allegro (der zweiten "Liga"= geht da nichts.
Was ich dennoch recht wunderlich finde ist, dass Finale sooo grobe Schnitzer wie das durchqueren der weisen Balkenzwischenräume nicht unterbindet. In Allegro kann man das überhaupt nicht abstellen.
Meine gesamte Üb-Literatur für Klavier und Gitarre ist durchseucht mit Ergebnissen aus solchen groben Mängeln. Ob das allerdings Finale oder ein anderes Programm war weiß ich nicht.
Schön wäre, für die Vollversion halt ein Einstellmenü, dass verschiedene Kombinationen von Noten Konstellationen und zugehörigen Balkenseztungen einstellen ließe. Und für die kleineren Versionen wäre angebracht, dass die schlimmsten Fehler nicht erzwungener Maßen nicht abstell bar voreingestellt sind. Das hängt aber eher an den Mitgelieferten Vorlagen als am Programm selbst.
Wobei es mir mittlerweile auch wieder fast egal ist. Schließlich habt ihr ja recht mit Eurem Hinweis auf die Patterson-PlugIns. Die sind bei der Vollversion ja dabei. Und um manuelle Nacharbeit wird man wohl so oder so nicht herumkommen. Die Kombinationen und Ausnahmen sind einfach zu vielfältig. Nachdem ich begriffen habe, wie das Raster und die Systeme in Einklang zu bringen sind ist das manuelle Ausrichten auch nicht mehr so schwierig.
Was ich dennoch recht wunderlich finde ist, dass Finale sooo grobe Schnitzer wie das durchqueren der weisen Balkenzwischenräume nicht unterbindet. In Allegro kann man das überhaupt nicht abstellen.
Meine gesamte Üb-Literatur für Klavier und Gitarre ist durchseucht mit Ergebnissen aus solchen groben Mängeln. Ob das allerdings Finale oder ein anderes Programm war weiß ich nicht.
Schön wäre, für die Vollversion halt ein Einstellmenü, dass verschiedene Kombinationen von Noten Konstellationen und zugehörigen Balkenseztungen einstellen ließe. Und für die kleineren Versionen wäre angebracht, dass die schlimmsten Fehler nicht erzwungener Maßen nicht abstell bar voreingestellt sind. Das hängt aber eher an den Mitgelieferten Vorlagen als am Programm selbst.
Wobei es mir mittlerweile auch wieder fast egal ist. Schließlich habt ihr ja recht mit Eurem Hinweis auf die Patterson-PlugIns. Die sind bei der Vollversion ja dabei. Und um manuelle Nacharbeit wird man wohl so oder so nicht herumkommen. Die Kombinationen und Ausnahmen sind einfach zu vielfältig. Nachdem ich begriffen habe, wie das Raster und die Systeme in Einklang zu bringen sind ist das manuelle Ausrichten auch nicht mehr so schwierig.
Finale 2008 WinXP