Knobelei

Schwierige oder kniffelige Probleme, Feinheiten des Notensatzes etc.
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Tausig
Beiträge: 1870
Registriert: Do Feb 24, 2005 9:20 pm

Knobelei

Beitrag von Tausig »

Interessiert jemanden eine Knobelei wie die folgende?:
http://finaleforum.superflexible.net/fi ... en_129.gif
Es gibt sicherlich verschiedene Möglichkeiten, das mit Finale zu schreiben. Aber welches ist die einfachste und schnellste? Mich hat es eine halbe Stunde meines Bratscherlebens gekostet, vier solcher Takte leidlich zurechtzufummeln. Hat jemand eine Idee, wie es in 5 Minuten geht?
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wertheimer
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Registriert: Di Sep 02, 2003 6:56 pm

Beitrag von wertheimer »

Lieber Tausig,

das ganze ist absolut nicht trivial; eine 5-Minuten Lösung würde mich auch interessieren. Ebenso wie die "einigen Möglichkeiten" aussehen könnten.
Mir selbst erscheint nur eine sinnvoll (über x-Tolen mit versteckten Köpfen und Hälsen und anderer Anzeige) - hat aber für diesen Takt ca. 20 Minuten gedauert.
Vielleicht hätte Debussy hier seine spätere Gepflogenheit, auf 3 Systemen zu notieren, hier schon zur Anwendung bringen sollen (dann hätten wir es wenigstens einfacher ...)
Gruß
W
Martin Gieseking
Beiträge: 1372
Registriert: So Jan 04, 2004 6:57 pm

Beitrag von Martin Gieseking »

Die schnellste Möglichkeit, die mir im Moment einfällt, ist die Dopplung der Mittelstimme:
  • die Mittelstimme in Ebene 1 des unteren Systems eingeben
  • obere Oktavnoten mit Notenwerkzeug ins obere System bewegen
  • Ebene 1 des unteren Systems in Ebene 2 des unteren Systems kopieren
  • Versetzungszeichen vor Noten der Ebene 2 verstecken und Halsrichtungen angleichen (Noten der Ebene 1 und 2 sind jetzt deckungsgleich, liegen also genau übereinander)
  • mit Spezialwerkzeug Balkenverlängerung die Balken der ersten Ebene nach links verkürzen, die der zweiten Ebene nach rechts verkürzen. Dadurch entsteht eine Lücke im Balken
Mit etwas Übung lässt sich das in relativ kurzer Zeit erledigen. Habe für den Takt knapp 5 Minuten gebraucht. Bei Änderung der Taktbreite muss man allerdings fast jedes Mal nachbessern.
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Tausig
Beiträge: 1870
Registriert: Do Feb 24, 2005 9:20 pm

Beitrag von Tausig »

Wie Martin bewies, gibt es durchaus verschiedene Möglichkeiten. Und mit versteckten Noten geht es, Wertheimer, auch ohne Xtolen, indem man als Notenwerte eingibt:
punktiertes 16tel + 32tel und zwei 16tel.
Mit dem Spezialwerkzeug "Zweitbalkenwinkel" kann man dann überflüssige Balken übereinanderschieben, und mit "Balkenwinkel", "Balkenverlängerung" und "Notenposition" für die versteckten Töne kann man das alles zum gewünschten Ergebnis zurechtfummeln.

Schneller geht's allerdings auch nicht, und Martins Lösung ist gewiß die einfachste -- ärgerlich daran ist nur, daß man nicht selber drauf kam ...

Am einfachsten wäre natürlich, man macht sich die Mühe gar nicht erst und schreibt die Oktaven der rechten Hand nicht System-überquerend, sondern in zwei verschiedene Stimmen -- dann wär's ja auch offensichtlich, welche Hand was spielt, da es anders ja gar nicht spielbar ist. Aber die Impressionisten malten eben gerne ...
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ifla
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Knobelei

Beitrag von ifla »

Ich habe die "Knobelei" gleich am 21. Mai auf identischer Art und Weise wie M. Gieseking gesetzt, jedoch vorerst eine evtl. "genialere" Lösung abgewartet... Der Zeitaufwand bei dieser Methode ist durchaus vertretbar.

Dazu folgende Bemerkungen:
Versetzungszeichen vor Noten der Ebene 2 verstecken...
1) Wenn der restliche Notentext es erlaubt, kann man
Dok.-Optionen/Vorzeichen/Vorzeichenausrichtung zwischen Ebenen verwenden abwählen. Dabei verschwinden die Versetzungszeichen-Doubletten.
Bei Änderung der Taktbreite muss man allerdings fast jedes Mal nachbessern.
2) Evtl. nicht, wenn man Dok.-Optionen/Musikausrichtung/Zusammenstöße vermeiden von Sekunden abwählt. Selbstverständlich auch hier nur wenn der restliche Notentext es so erlaubt.
Am einfachsten wäre natürlich, man macht sich die Mühe gar nicht erst und schreibt die Oktaven der rechten Hand nicht System-überquerend, sondern in zwei verschiedene Stimmen... (Tausig)
3) Ganz meiner Meinung, was die Übersichtlichkeit betrifft. Allerdings würde ich dafür 3 Systeme benutzen, soweit vom Verlag gestattet.

Und noch eine Frage:
Wie macht man so was in Sibelius 6?
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