Mal eine Frage zu den Kosten
Mal eine Frage zu den Kosten
Liebe Finale-User Gemeinde,
Ich möchte gerne mal wissen was ein realistischer Preis für das Abschreiben/abtippen einer Orchesterpartitur ist. Geht Ihr pro seite vor?
Und wenn ja wieviel? In meinem Fall habe ich eine 70 Seitige Orchesterpartitur, normale Besetzung mit 900 Takten, der Auftraggeber möchte eine Abschrift.
Was wäre eine angemessene Preisvorstellung?
Vielen Dank
Ich möchte gerne mal wissen was ein realistischer Preis für das Abschreiben/abtippen einer Orchesterpartitur ist. Geht Ihr pro seite vor?
Und wenn ja wieviel? In meinem Fall habe ich eine 70 Seitige Orchesterpartitur, normale Besetzung mit 900 Takten, der Auftraggeber möchte eine Abschrift.
Was wäre eine angemessene Preisvorstellung?
Vielen Dank
Das ist eine schwierige Frage, weil nicht nur Angemessenheit, sondern auch Angebot und Nachfrage den Preis bestimmen. Im Ostblock findet man heute Notensetzer, die's für 3 Euro pro Seite machen. Üblich und angemessen wäre wohl das 4- bis 7fache, je nach Komplexität des Notentexts. Abhängig ist das immer vom Arbeitsaufwand, der sehr unterschiedlich sein kann, d.h. ohne die Partitur zu kennen, kann man kaum sagen, was angemessen wäre, das mußt du selber abschätzen, indem du den voraussichtlichen Zeitaufwand abschätzt. Was ein angemessener Arbeitslohn pro Stunde ist, davon wirst du sicherlich eigene Vorstellungen haben. Wieviel davon übrig bleibt, nach Steuern, Versicherungen und evtl. Unkosten, wirst du auch wissen.
Falls du Hobby-Notensetzer bist und vielleicht Student, der unterhalb der Grenze bleibt, ab der Abgaben fällig wären, kannst du natürlich billiger arbeiten. Profis (ich bin keiner und habe noch nie im Auftrag anderer Noten gesetzt) lieben solche Konkurrenz, die ihnen die Preise kaputt macht, natürlich ganz besonders, so wie Instrumentallehrer, die vom Unterrichten leben, all die Muttis lieben, die auch schon mal ein Instrument in der Hand hatten, deswegen unterrichten zu können glauben und es für'n Appel und'n Ei tun.
Falls du Hobby-Notensetzer bist und vielleicht Student, der unterhalb der Grenze bleibt, ab der Abgaben fällig wären, kannst du natürlich billiger arbeiten. Profis (ich bin keiner und habe noch nie im Auftrag anderer Noten gesetzt) lieben solche Konkurrenz, die ihnen die Preise kaputt macht, natürlich ganz besonders, so wie Instrumentallehrer, die vom Unterrichten leben, all die Muttis lieben, die auch schon mal ein Instrument in der Hand hatten, deswegen unterrichten zu können glauben und es für'n Appel und'n Ei tun.
Geteilte Bratsche ist halbes Leid.
Windows XP - Finale 2005b - 2012a
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Vielen Dank für die Antwort. Ich entnehme daraus das ein Preis von 10,00€
pro Seite schon unterste Grenze ist, egal wie hoch der Arbeitsaufwand ist. ich selbst bin auch kein wirklicher Profi, aber ich denke das einen das nicht veranlassen muß für einen euro pro seite zu arbeiten, das wäre nämlich der
Preis den mein Auftraggeber bereit ist zu zahlen. Ich wollte nur wissen ob Profis tatsächlich in der Lage sind so eine Aufgabe an einem Tag zu bewälltigen. Ich glaube das eher nicht.
pro Seite schon unterste Grenze ist, egal wie hoch der Arbeitsaufwand ist. ich selbst bin auch kein wirklicher Profi, aber ich denke das einen das nicht veranlassen muß für einen euro pro seite zu arbeiten, das wäre nämlich der
Preis den mein Auftraggeber bereit ist zu zahlen. Ich wollte nur wissen ob Profis tatsächlich in der Lage sind so eine Aufgabe an einem Tag zu bewälltigen. Ich glaube das eher nicht.
Bei einem Angebot von 1 Euro pro Seite würde ich nicht erst überlegen müssen, sondern antworten, der Interessent möge in den nächsten Copy-Shop gehen, da ginge es noch billiger (Stimmenauszüge kann er dann ja mit Schere und Klebstoff herstellen). Und ganz umsonst ginge es auch, wenn er's selber machte, vorausgesetzt er hätte ein paar hundert Euro für ein Notenschreibprogramm bereits investiert und einiges an Lehrzeit.
"...ob Profis tatsächlich in der Lage sind, so eine Aufgabe an einem Tag zu bewältigen." Soll das heißen, du würdest es machen, wenn es für 70 Euro brutto an einem Tag zu schaffen wäre? Das Jahr eines durchschnittlichen Arbeitnehmers hat ca. 200 Arbeitstage. 70 Euro pro Arbeitstag entsprächen also einem Jahresgehalt von brutto 14.000 Euro. Nehmen wir an, davon bleiben 60% netto übrig, also 6.400. Das entspricht einem Monatseinkommen von gut 533 Euro.
Solange man nicht zu verhungern droht, sollte man über solche Angebote nur lachen. Man kann's aber auch halten wie Karl Valentins Brunnenaufdreher, der im Frühjahr den Brunnen aufdreht und im Herbst wieder abdreht und fürs Auf- wie fürs Abdrehen 1 Mark erhält. Auf die Frage, ob man davon denn leben könne, antwortete er: Da heißt es halt einteilen...
"...ob Profis tatsächlich in der Lage sind, so eine Aufgabe an einem Tag zu bewältigen." Soll das heißen, du würdest es machen, wenn es für 70 Euro brutto an einem Tag zu schaffen wäre? Das Jahr eines durchschnittlichen Arbeitnehmers hat ca. 200 Arbeitstage. 70 Euro pro Arbeitstag entsprächen also einem Jahresgehalt von brutto 14.000 Euro. Nehmen wir an, davon bleiben 60% netto übrig, also 6.400. Das entspricht einem Monatseinkommen von gut 533 Euro.
Solange man nicht zu verhungern droht, sollte man über solche Angebote nur lachen. Man kann's aber auch halten wie Karl Valentins Brunnenaufdreher, der im Frühjahr den Brunnen aufdreht und im Herbst wieder abdreht und fürs Auf- wie fürs Abdrehen 1 Mark erhält. Auf die Frage, ob man davon denn leben könne, antwortete er: Da heißt es halt einteilen...
Geteilte Bratsche ist halbes Leid.
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Im Grund bleibts bei der banalen Erkenntnis: den Preis bestimmt der Markt.
Und der Arbeitsaufwand - das ist eine Frage der Qualität, wir wissen doch, drin sind nie Noten recht schnell, aber wenn es um Fehlerquote und Notenbild geht, da kann man sich schon recht unterschiedlich lange damit aufhalten. Aber eine Sinfonie in einem Tag, ich bin ja ein ausgesprochener Schnelltipper, aber da muß ma sich die Sinfonie genau aussuchen.
Und zu dem Problem Profi - Amateur: der Auftraggeber muß halt selbst entscheiden, ob er bereit ist Geld auszugeben und dafür Profiqualität zu bekommen - und der Profi muß eben auch entsprechende Qualität und Sicherheit garantieren.
Sicher ist uns eine Einstellung im Sinne von: "Ich investiere viel, damit ich auch Qualität bekomme" und "wer arbeitet, soll auch seinen Lohn bekommen" sympathischer. Aber ich fürchte, daß damit viele Projekte nicht finanzierbar sind, der Kunde ist leider auch nicht immer unbegrenzt zahlungsbereit.
Manfred
Und der Arbeitsaufwand - das ist eine Frage der Qualität, wir wissen doch, drin sind nie Noten recht schnell, aber wenn es um Fehlerquote und Notenbild geht, da kann man sich schon recht unterschiedlich lange damit aufhalten. Aber eine Sinfonie in einem Tag, ich bin ja ein ausgesprochener Schnelltipper, aber da muß ma sich die Sinfonie genau aussuchen.
Und zu dem Problem Profi - Amateur: der Auftraggeber muß halt selbst entscheiden, ob er bereit ist Geld auszugeben und dafür Profiqualität zu bekommen - und der Profi muß eben auch entsprechende Qualität und Sicherheit garantieren.
Sicher ist uns eine Einstellung im Sinne von: "Ich investiere viel, damit ich auch Qualität bekomme" und "wer arbeitet, soll auch seinen Lohn bekommen" sympathischer. Aber ich fürchte, daß damit viele Projekte nicht finanzierbar sind, der Kunde ist leider auch nicht immer unbegrenzt zahlungsbereit.
Manfred
Manfreds Notenpool
www.mhoessl.de
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Nur wenn ich eigentlich unbändig Lust verspüren würde, eine Beethovensinfonie mal zu bearbeiten.
Ich bearbeite viele Sachen, die mindestens ähnlich groß sind, und nmähme gern mal 100€, aber.... das sind Sachen,, die es sonst gar nicht gäbe und mich deshalb interessieren, aber Beethovensinfonie - natürlich toll, aber warum nochmal, um die kennenzulernen brauch ich sie nicht einzutippen. Ne, für 100€ soll er sie kopieren.
Manfred
Ich bearbeite viele Sachen, die mindestens ähnlich groß sind, und nmähme gern mal 100€, aber.... das sind Sachen,, die es sonst gar nicht gäbe und mich deshalb interessieren, aber Beethovensinfonie - natürlich toll, aber warum nochmal, um die kennenzulernen brauch ich sie nicht einzutippen. Ne, für 100€ soll er sie kopieren.
Manfred
Manfreds Notenpool
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Ich würde diesem Auftraggeber eine Rolle Klopapier schenken, mit der Empfehlung 8 Std. vor dem Toilettenbesuch die Partitur einmal durchzulesen. Mit ein wenig Glück...
Mir ist allerdings völlig schleierhaft, warum jemand den Drang verspürt, eine Beethoven-Sinfonie abschreiben zu lassen. Da gibt es doch Partituren genug, und wenn der Wunsch dahintersteht, eine Neuausgabe zu machen - dieser Auftraggeber kann doch wohl kaum vom Fach sein, sonst wüsste er um den Arbeitsaufwand.
Ich werde wütend bei solchen Ansinnen.
musicaRA
Mir ist allerdings völlig schleierhaft, warum jemand den Drang verspürt, eine Beethoven-Sinfonie abschreiben zu lassen. Da gibt es doch Partituren genug, und wenn der Wunsch dahintersteht, eine Neuausgabe zu machen - dieser Auftraggeber kann doch wohl kaum vom Fach sein, sonst wüsste er um den Arbeitsaufwand.
Ich werde wütend bei solchen Ansinnen.
musicaRA
Der Volltakt ist dem Auftakt an Umfang und Volumen überlegen.
N.N. Schwaderlapp
N.N. Schwaderlapp
Aber ganz sicher nicht, so ein Angebot ist ja eine Frechheit sondergleichen.gruenelly hat geschrieben:Ok, jetzt mal konkret: eine Beethovensinfonie, 100 DinA 4 Seiten für 100€. würd´s einer von euch machen?
Sag dem Auftraggeber, er soll einmal eine Seite der Partitur abschreiben, von mir aus mit der Hand. Der Aufwand ist mit dem Computer nicht weniger, Zeit spart man bei Fehlerkorrektur, Stimmenauszug etc.
Ich bin von der Seiten-Abrechnung abgekommen, weil sie im Grunde sehr ungenau und unfair ist (bei einer Partitur mit vielen Stimmen muss man sehr stark verkleinern und hat dann sehr viele Takte auf einer Seite, in einer Einzelstimme sind wahrscheinlich max. 100 Takte auf einer Seite). Ich rechne nach Takten ab (horizontal und vertikal), da kann ich auch ganaue Kostenvoranschläge machen. Also bei 900 Takten mit 18 Stimmen in einer mittelgroßen Symphonie sind das 16200 Takte. Wenn Du großzügig bist, rechnest Du am Schluss nur die "Aktiven Einheiten", also nur Takte mit Inhalt. Werden dann in so einer Symphonie etwa 10 - 11 000 Takte sein. Dann rechne ich für die Partitur EUR 0,30 pro Takt und für den zusätzlichen Stimmenauszug nochmals 0,10, mach mit der Annahme von 11000 Takten EUR 4400.- Dann bekommt der Kunde aber noch die Zusage, dass jederzeit Korrekturen möglich sind, er bekommt das file oder ein pdf und das Recht, das unbegrenzt vervielfältigen und weiterverkaufen zu können.
Wichtig bei dem Preis ist, dass die Qualität stimmt, dann wird das auch anerkannt. Wenn ich selbst Noten kaufe und dann viel Zeit damit verbringen muss, die Fehler zu finden und zu korrigieren, dann bin ich sehr sauer.
Peter
Das ist auch meine Meinung.... Wenn ich eins hasse, dann sind es schlampige Partituren in denen Take oder gar schlimmeres fehlen...Ich hab auch schon Partituren gesehn, da hatten die Stimmen mehr Takte als die Partitur... ODer Partituren ohne Taktzahlen, dass ist vielleicht ein Scheiß: "Wo spielen wir jetzt?" "23 Takte nach Buchstabe M, oder 17 Takte vor Buchstabe N"...
Grrr..
Grrr..