Zusätzliche Vorzeichen beim Zeilenumbruch

Schwierige oder kniffelige Probleme, Feinheiten des Notensatzes etc.
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coleporter
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Zusätzliche Vorzeichen beim Zeilenumbruch

Beitrag von coleporter »

Ich frage mich gerade, ob es eine Möglichkeit gibt, dass bei über Zeilenumbrüche gebundenen Noten automatisch zusätzliche Vorzeichen in Klammern gesetzt werden. Weiß da jemand eine?
(Natürlich kann man das auch per Hand mit "p" machen, aber das ist "gefährlich", wenn man später die Zeilenumbrüche nochmal verändert...)
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Tausig
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Beitrag von Tausig »

Ich kenne keine Möglichkeit. Das Plug-In "Zusätzliche Vorzeichen" leistet das auch nicht und ist auch sonst wenig hilfreich, denn damit lassen sich die Fälle, bei denen ein automatisches Erscheinen von Warnvorzeichen eigentlich zwingend oder empfohlen ist, nicht lösen (in anderen Oktaven, nach Oktavierungen, bei Querständen, nach Schlüsselwechseln, nach Systemüberquerungen...). Bleibt also wohl nur, sie erst ganz zum Schluß per Hand zu ergänzen, wenn man weitgehend sicher ist, daß der Zeilenumbruch sich nicht mehr ändert. Und falls es sich bei der Datei um eine Partitur handelt, darf man im Stimmenauszug eben alles von neuem durchsehen. So bleibt man beschäftigt und kommt nicht auf dumme Gedanken.
Warum übrigens, wenn ich das fragen darf, über Taste "P"? Ich finde nichts schrecklicher als geklammerte Warnvorzeichen, denn eine Klammer suggeriert, daß die Quelltextlage nicht eindeutig ist und das Vorzeichen eine Ergänzung, die vielleicht gilt, vielleicht aber auch nicht. Das ist eher verwirrend, denn nun weiß ich nicht, ob das mit Sicherheit ein erhöhter, erniedrigter Ton sein soll oder nicht. Die meisten europäischen Verlage klammern Warnvorzeichen nicht, es gibt auch nicht den mindesten Grund dafür außer dem, daß man von einem Hersteller von Druckerschwärze gesponsort wird.
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coleporter
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Beitrag von coleporter »

Ich persönlich handhabe das meist so, dass ich Auflösungen, die direkt im Takt nach dem Vorzeichen kommen, mit einem einfachen Auflösungszeichen versehe, solche, die weiter weg sind, mit einem eingeklammerten, wenn es Unklarheiten geben könnte.

Bei dem Fall, den ich meinte (über Zeilenumbrüche übergebundene Noten) ist es aber, so weit ich weiß, üblich, das Vorzeichen in Klammern zu setzen, oder? (Ist ja in diesem Fall auch nur für den Dirigenten - in den Einzelstimmen kommt da natürlich kein Vorzeichen hin...)
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Tausig
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Beitrag von Tausig »

"nur für den Dirigenten - in den Einzelstimmen kommt da natürlich kein Vorzeichen hin..."
Da halte ich eher das Gegenteil für sinnvoll, denn spielen muß ja nicht der Dirigent.
Ich habe gerade die Henle-Ausgabe der Beethoven-Violinsonaten zur Hand. In der Violinstimme, also im Stimmenauszug, finde ich auf Anhieb drei Stellen mit übergebundenen Noten an Zeilenanfängen: Bei der ersten steht das Warnvorzeichen, bei der zweiten wurde es vergessen, bei der dritten steht es wieder, und immer ohne Klammern (Bd. II, Takt 86 auf Seite 48, Takt 148 auf derselben Seite, Takt 215 auf Seite 50).
Das beweist nicht, daß man alles genauso machen muß wie Henle, sehr wohl aber, daß gewisse Schreibweisen üblich sind. Ob man sich dieser Üblichkeit fügt oder nicht, ob man Warnvorzeichen klammert oder nicht, ob man auch in Stimmen an Zeilenanfängen überflüssige Warnvorzeichen anzeigt, ist also nur dadurch zu entscheiden, ob hinter der Üblichkeit vielleicht die Erfahrung steht, daß man schnell den falschen Ton spielt, wenn man beim Proben mittendrin einsetzt. Sieh's pragmatisch.
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coleporter
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Beitrag von coleporter »

Ja, du hast Recht! Meine Argumentation zielte in die Richtung, dass ein einzelner Musiker eher im Gedächtnis hat, dass die übergebundene Note ein Vorzeichen hatte als der Dirigent. Aber am Sichersten ist es gewiss, überall redundante Vorzeichen zu setzen.

Allerdings finde ich nicht eingeklammerte Vprzeichen bei übergebundenen Noten eher verwirrend, weil das für mich irgendwie einen Tonwechsel suggeriert, also den Halte- quasi zum Legatobogen macht...
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WernerJo
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Zusätzliche Vorzeichen beim Zeilenumbruch

Beitrag von WernerJo »

Wie wär’s mit TG-Tools. Bei mir geht’s.
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