
PlugIn Serielle Tonbearbeitung - KREBS
PlugIn Serielle Tonbearbeitung - KREBS
Eine Frage: Wenn ich mit diesem PlugIn den Krebs von Takten mit Triolen erstellen will, stuerzt Finale (2005b) regelmaessig und reproduzierbar ab. Ist das bekannt, oder mache ich was falsch... Danke! 

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- Beiträge: 1372
- Registriert: So Jan 04, 2004 6:57 pm
Laß abstürzen! Wat soll der Nonsense? Noten rückwärts abschreiben schaffe ich gerade noch selber. Und 'ne saubere Engführung zwischen Themenumkehrung und Krebs werde ich mit solch albernen Hilfsmitteln nicht hinkriegen. Nicht jeder kann so genial sein wie Bach, der das notfalls auch improvisieren konnte. Nicht jeder kann so genial sein wie Mozart, der seine Kompositionen im Kopf fertig hatte, bevor er zum Federkiel griff. Aber soo blöd, daß man glaubt, ein Programm könne einem Denkarbeit abnehmen, kann eigentlich auch keiner sein. Das beste Hilfsmittel für solcherart Denkarbeit ist nicht Finale, sondern Bleistift und Papier. Für alles, was ich mit anderen Mitteln "komponieren" würde, würde ich mich schämen.
Ich hatte mal soo schön aufgeräumt in meinem Plug-In-Ordner und Quatsch wie diesen hinausgeschmissen. Dann ging die Hardware kaputt, ich mußte neu installieren, und nun bin ich zu faul, erneut aufzuräumen, und ärgere mich jedes Mal ob dieser geballten Ladung Müll, wenn ich ins Plug-In-Menü muß. Ich würd keinen Bug-Report schreiben, sondern bitten, daß so ein Unsinn nicht automatisch installiert wird. Wer's braucht, kann's ja nachinstallieren, damit all jene, die's nicht brauchen, nicht erst aufräumen müssen.
(Sorry, dies ist eine überflüssige Meinungsäußerung, ich weiß. Aber ich bin zu jeder Diskussion bereit und jeder Belehrung zugänglich, die mir erklärt, warum man komponieren sollte, obwohl man dergleichen nicht mit Papier und Bleistift bewältigt.)
Ich hatte mal soo schön aufgeräumt in meinem Plug-In-Ordner und Quatsch wie diesen hinausgeschmissen. Dann ging die Hardware kaputt, ich mußte neu installieren, und nun bin ich zu faul, erneut aufzuräumen, und ärgere mich jedes Mal ob dieser geballten Ladung Müll, wenn ich ins Plug-In-Menü muß. Ich würd keinen Bug-Report schreiben, sondern bitten, daß so ein Unsinn nicht automatisch installiert wird. Wer's braucht, kann's ja nachinstallieren, damit all jene, die's nicht brauchen, nicht erst aufräumen müssen.
(Sorry, dies ist eine überflüssige Meinungsäußerung, ich weiß. Aber ich bin zu jeder Diskussion bereit und jeder Belehrung zugänglich, die mir erklärt, warum man komponieren sollte, obwohl man dergleichen nicht mit Papier und Bleistift bewältigt.)
Geteilte Bratsche ist halbes Leid.
Windows XP - Finale 2005b - 2012a
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Kommt auf die Länge der Passagen an, Tausig!
Ich habe schon öfter - wenn ich beim Komponieren nicht weiter wusste, spasseshalber mal Umkehrung, Krebs und Krebsumkehrung meiner Hauptthemen gebildet - obwohl dies keine gängigen Kompositionspraxen in meinem Heimatidiom sind. Manchmal kamen dabei nützliche Impulse heraus - manchmal nur Müll.
Da ich ja nicht in Finale, sondern entweder im Kopf oder mit Logic komponiere, mache ich das auch mit Bleistift und Papier, aber wenn Logic es könnte - warum nicht nutzen?
MM
Ich habe schon öfter - wenn ich beim Komponieren nicht weiter wusste, spasseshalber mal Umkehrung, Krebs und Krebsumkehrung meiner Hauptthemen gebildet - obwohl dies keine gängigen Kompositionspraxen in meinem Heimatidiom sind. Manchmal kamen dabei nützliche Impulse heraus - manchmal nur Müll.
Da ich ja nicht in Finale, sondern entweder im Kopf oder mit Logic komponiere, mache ich das auch mit Bleistift und Papier, aber wenn Logic es könnte - warum nicht nutzen?
MM
Keine Sorge, Tausig, ich kann per Hand komponieren und "krebsen" - aber: Bei meinem derzeitigen Notensatzjob verlangt der Komponist, dass ich ein bestehendes (romantisches) Stueck im Krebs abschreibe, und er "erfindet" dann zusaetzliche Stimmen dazu... Du wirst verstehen, dass ich mir die muehevolle Arbeit gerne mittels PlugIn erleichtert haette... Aber es funktioniert ja nicht... Ich bin ziemlich sauer, weil ich dachte, dass das alles auf Knopfdruck machbar waere... 

"Kommt auf die Länge der Passagen an, Tausig!"
Falls für irgendeinen Zuhörer ein Krebs als Themenableitung überhaupt erkennbar sein sollte: Ab einer bestimmten Länge ist er es bestimmt nicht mehr. Die Krebskanons der Niederländer sind als Kunsthandwerk bewundernswert, aber das ist eine Kunstfertigkeit, die nur noch lesend, nicht hörend zu erfassen ist, kein Schwein kann rückwärts hören.
"Bei meinem derzeitigen Notensatzjob verlangt der Komponist, dass ich ein bestehendes (romantisches) Stueck im Krebs abschreibe"
Tja, wat nu? Ist er selber Komponist, oder sollen andere für ihn arbeiten? Wenn du ihm bereits versprochen hast, das ginge schnell mal eben, ist es dein Pech. Wenn du es noch nicht versprochen hast, sag ihm, dauert soundsoviel Stunden, kostet soundsoviel Franken. Grüß ihn von mir und frag ihn, warum er Komponist ist, wenn er zu faul ist, selber Noten zu schreiben. Und erklär ihm, daß Bach seine Noten ausnahmslos selber mit dem Federkiel gekritzelt hat. Auch damals gab es schon Kopisten, aber die haben nicht die Komponierarbeit geleistet, sondern nur Abschriften und Stimmenauszüge besorgt.
Klingt aber nach einem vielversprechenden Kompositionsstil: Ich werde auch mal ein romantisches Stück krebsen und dann Stimmen dazu schreiben. Oder hat er gar ein Patent darauf, und ich darf das nun nicht mehr? Falls ich das doch darf: Auf welchem Intellektuellen-Festival kann man damit Geld verdienen, ich bin für jeden Scheiß zu haben, der Kohle bringt.
Falls für irgendeinen Zuhörer ein Krebs als Themenableitung überhaupt erkennbar sein sollte: Ab einer bestimmten Länge ist er es bestimmt nicht mehr. Die Krebskanons der Niederländer sind als Kunsthandwerk bewundernswert, aber das ist eine Kunstfertigkeit, die nur noch lesend, nicht hörend zu erfassen ist, kein Schwein kann rückwärts hören.
"Bei meinem derzeitigen Notensatzjob verlangt der Komponist, dass ich ein bestehendes (romantisches) Stueck im Krebs abschreibe"
Tja, wat nu? Ist er selber Komponist, oder sollen andere für ihn arbeiten? Wenn du ihm bereits versprochen hast, das ginge schnell mal eben, ist es dein Pech. Wenn du es noch nicht versprochen hast, sag ihm, dauert soundsoviel Stunden, kostet soundsoviel Franken. Grüß ihn von mir und frag ihn, warum er Komponist ist, wenn er zu faul ist, selber Noten zu schreiben. Und erklär ihm, daß Bach seine Noten ausnahmslos selber mit dem Federkiel gekritzelt hat. Auch damals gab es schon Kopisten, aber die haben nicht die Komponierarbeit geleistet, sondern nur Abschriften und Stimmenauszüge besorgt.
Klingt aber nach einem vielversprechenden Kompositionsstil: Ich werde auch mal ein romantisches Stück krebsen und dann Stimmen dazu schreiben. Oder hat er gar ein Patent darauf, und ich darf das nun nicht mehr? Falls ich das doch darf: Auf welchem Intellektuellen-Festival kann man damit Geld verdienen, ich bin für jeden Scheiß zu haben, der Kohle bringt.
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@Tausig: Bitte keine Diskussionen ueber den Sinn eines solchen Komponierens, es ist so, wie es ist, und es bringt mir etwas (sonst wuerde ich es nicht machen)! Ich bin nur veraergert, dass eine Sache nicht wie versprochen funktioniert.
@Martin: Danke fuer Dein feedback, ich weiss jetzt, dass es ein Programmfehler ist, mehr wollte ich nicht wissen! Ich wuensche allen noch eine gute Nacht!
@Martin: Danke fuer Dein feedback, ich weiss jetzt, dass es ein Programmfehler ist, mehr wollte ich nicht wissen! Ich wuensche allen noch eine gute Nacht!
"@Tausig: Bitte keine Diskussionen ueber den Sinn eines solchen Komponierens..."
Ich hätte statt solch milder Ermahnung massive Schimpfe erwartet über mein Banausentum. Schade, immer wenn's wirklich interessant und polemisch wird, will keiner mehr mitmachen. Deutsche Streitkultur und Gemütlichkeit! (Ich weiß, ich weiß, du bist Österreicher, aber dort waren Typen wie Karl Kraus auch immer die Ausnahme.)
"Und in 200 Jahren nimmt dann jemand Dein Stück, spielt oder schreibt es verkehrtherum und wird sich sehr wundern..." Das ist allerdings eine amüsante Vorstellung. Vielleicht hat der Compositeur ja sogar gar nicht Unrecht, weil er entdeckt hat, daß die Werke Schumanns heimliche Spiegelungen mittelalterlicher Krebsgesänge sind. Das würde zumindest Schumanns Melodiebildung erklären, die allzu oft aus lauter Sekundschritten besteht. Dem Friedrich mit dem Schnurrbart fiel dazu ein:
"Das sind Krebse, mit denen habe ich kein Mitgefühl:
greifst du sie, dann kneipen sie;
läßt du sie, geht's rückwärts."
Dem Pablo mit der Glatze fiel dazu ein:
"Seit die Kunst nicht mehr die Nahrung der Besten ist, kann der Künstler sein Talent für alle Wandlungen und Launen seiner Fantasie verwenden. Alle Wege stehen einem intellektuellen Scharlatan-Wesen offen. Das Volk findet in der Kunst weder Trost noch Erhebung. Aber die Raffinierten, die Reichen, die Nichtstuer und die Effekthascher suchen in ihr Neuheit, Seltsamkeit, Originalität, Verstiegenheit und Anstößigkeit. Seit dem Kubismus, ja schon früher, habe ich alle Kritiker mit den zahllosen Späßen zufriedengestellt, die mir gerade so einfielen und die sie umso mehr bewunderten, je weniger sie ihnen verständlich waren. Durch diese Spielereien, diese Rätsel und Arabesken, habe ich mich schnell berühmt gemacht.
Und der Ruhm bedeutet für den Künstler: Verkauf, Vermögen, Reichtum. Ich bin heute nicht nur berühmt, sondern auch reich. Wenn ich aber allein mit mir bin, kann ich mich nicht als Künstler betrachten im großen Sinne des Wortes. Große Maler waren Giotto, Tizian, Rembrandt und Goya. Ich bin nur ein Spaßmacher, der seine Zeit verstanden hat und alles, was er konnte, herausgeholt aus der Dummheit, der Lüsternheit und der Eitelkeit seiner Zeitgenossen." (Picasso, 1952)
Ich hätte statt solch milder Ermahnung massive Schimpfe erwartet über mein Banausentum. Schade, immer wenn's wirklich interessant und polemisch wird, will keiner mehr mitmachen. Deutsche Streitkultur und Gemütlichkeit! (Ich weiß, ich weiß, du bist Österreicher, aber dort waren Typen wie Karl Kraus auch immer die Ausnahme.)
"Und in 200 Jahren nimmt dann jemand Dein Stück, spielt oder schreibt es verkehrtherum und wird sich sehr wundern..." Das ist allerdings eine amüsante Vorstellung. Vielleicht hat der Compositeur ja sogar gar nicht Unrecht, weil er entdeckt hat, daß die Werke Schumanns heimliche Spiegelungen mittelalterlicher Krebsgesänge sind. Das würde zumindest Schumanns Melodiebildung erklären, die allzu oft aus lauter Sekundschritten besteht. Dem Friedrich mit dem Schnurrbart fiel dazu ein:
"Das sind Krebse, mit denen habe ich kein Mitgefühl:
greifst du sie, dann kneipen sie;
läßt du sie, geht's rückwärts."
Dem Pablo mit der Glatze fiel dazu ein:
"Seit die Kunst nicht mehr die Nahrung der Besten ist, kann der Künstler sein Talent für alle Wandlungen und Launen seiner Fantasie verwenden. Alle Wege stehen einem intellektuellen Scharlatan-Wesen offen. Das Volk findet in der Kunst weder Trost noch Erhebung. Aber die Raffinierten, die Reichen, die Nichtstuer und die Effekthascher suchen in ihr Neuheit, Seltsamkeit, Originalität, Verstiegenheit und Anstößigkeit. Seit dem Kubismus, ja schon früher, habe ich alle Kritiker mit den zahllosen Späßen zufriedengestellt, die mir gerade so einfielen und die sie umso mehr bewunderten, je weniger sie ihnen verständlich waren. Durch diese Spielereien, diese Rätsel und Arabesken, habe ich mich schnell berühmt gemacht.
Und der Ruhm bedeutet für den Künstler: Verkauf, Vermögen, Reichtum. Ich bin heute nicht nur berühmt, sondern auch reich. Wenn ich aber allein mit mir bin, kann ich mich nicht als Künstler betrachten im großen Sinne des Wortes. Große Maler waren Giotto, Tizian, Rembrandt und Goya. Ich bin nur ein Spaßmacher, der seine Zeit verstanden hat und alles, was er konnte, herausgeholt aus der Dummheit, der Lüsternheit und der Eitelkeit seiner Zeitgenossen." (Picasso, 1952)
Geteilte Bratsche ist halbes Leid.
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Wie dem auch sei - in dem Fall kommt der Ausdruck Krebs wohl eher vom Karzinom als von dem durchaus schmackhaften Vieh.
Also krebsen wir wieter so dahin.
Manfred
Also krebsen wir wieter so dahin.
Manfred
Manfreds Notenpool
www.mhoessl.de
www.mhoessl.de
"Nur zur Info, bei wirklich wichtigen Themen kann ich mich schon 'festbeissen'"
Zugegeben, dies ist nicht das Forum dafür, und recht hast du insofern, als unter der Themenvorgabe dieses Forums dies kein wichtiges Thema ist. Aber wenn die Scharlatanerie in der Musik, der Untergang des Handwerks und die alte Geschichte von des Kaisers neuen Kleidern, die auf subventionierten Festivals -- nach Schielen auf des Nachbarns Verhalten -- höflich beklatscht werden, keine wirklich wichtigen Themen unter Musikern sind, was ist dann ein wichtiges Thema? "Wie Sie dahin kommen" und "Was es bewirkt" aus dem Finale-Handbuch?
Ich schweig ja auch gleich stille, frag aber schnell noch, -- als Wiener weißt du das bestimmt -- ob folgende Bemerkung über solche Compositeurs nicht von KK war (nur sinngemäß aus dem Gedächtnis zitiert, ich werd jetzt deswegen nicht die ganze "Fackel" durchsuchen): "Es genügt nicht, keinen Gedanken zu haben, man muß auch unfähig sein, ihn auszudrücken"? Abgewandelt: "Es genügt nicht, keine eigenen Themen zu haben, man muß auch unfähig sein, fremde zu verkrebsen."
So krebsen wir, wie Manfred sagt, weiter vor uns hin, erlaben uns an mehr oder weniger originellen Mätzchen und warten vergeblich auf denjenigen Compositeur, der die Sprache der Musik so zu erneuern vermag, daß nicht nur die intellektuellen Leser der Feuilletons es goutieren, sondern ein gesunder Menschenverstand mit musikalischen Ohren die Erneuerung auch als logische Grammatik wahrnimmt. Während sie darauf warten, laufen den Kunstmusikern die Hörer davon, und sie laufen zu recht davon. Debussy behauptete einst, die Musik sei eine sehr junge Kunst. 100 Jahre später kann man nur noch konstatieren: die Musik ist eine sterbende Kunst. Was noch lebt, ist so lebendig wie die Mälgeölde, die in Museen hängen. Musik als solche wird zwar ewig Bestand haben, das Fernsehprogramm, das ohne Hintergrund-, das Radio, das ohne Gedudel gar nicht denkbar wären, versprechen uns das. Mit der Musik als Kunst hat das jedoch herzlich wenig zu tun. Das war einst eine sehr schöne und sehr erbauliche Kunst, aber sie liegt im Sterbebett. "Wie sie dahin kam", weiß man. "Was es bewirkt", bleibt abzuwarten. Durch Verkrebsung romantischer Partituren wird es nicht abzuwenden sein.
Kein wichtiges Thema?
Zugegeben, dies ist nicht das Forum dafür, und recht hast du insofern, als unter der Themenvorgabe dieses Forums dies kein wichtiges Thema ist. Aber wenn die Scharlatanerie in der Musik, der Untergang des Handwerks und die alte Geschichte von des Kaisers neuen Kleidern, die auf subventionierten Festivals -- nach Schielen auf des Nachbarns Verhalten -- höflich beklatscht werden, keine wirklich wichtigen Themen unter Musikern sind, was ist dann ein wichtiges Thema? "Wie Sie dahin kommen" und "Was es bewirkt" aus dem Finale-Handbuch?
Ich schweig ja auch gleich stille, frag aber schnell noch, -- als Wiener weißt du das bestimmt -- ob folgende Bemerkung über solche Compositeurs nicht von KK war (nur sinngemäß aus dem Gedächtnis zitiert, ich werd jetzt deswegen nicht die ganze "Fackel" durchsuchen): "Es genügt nicht, keinen Gedanken zu haben, man muß auch unfähig sein, ihn auszudrücken"? Abgewandelt: "Es genügt nicht, keine eigenen Themen zu haben, man muß auch unfähig sein, fremde zu verkrebsen."
So krebsen wir, wie Manfred sagt, weiter vor uns hin, erlaben uns an mehr oder weniger originellen Mätzchen und warten vergeblich auf denjenigen Compositeur, der die Sprache der Musik so zu erneuern vermag, daß nicht nur die intellektuellen Leser der Feuilletons es goutieren, sondern ein gesunder Menschenverstand mit musikalischen Ohren die Erneuerung auch als logische Grammatik wahrnimmt. Während sie darauf warten, laufen den Kunstmusikern die Hörer davon, und sie laufen zu recht davon. Debussy behauptete einst, die Musik sei eine sehr junge Kunst. 100 Jahre später kann man nur noch konstatieren: die Musik ist eine sterbende Kunst. Was noch lebt, ist so lebendig wie die Mälgeölde, die in Museen hängen. Musik als solche wird zwar ewig Bestand haben, das Fernsehprogramm, das ohne Hintergrund-, das Radio, das ohne Gedudel gar nicht denkbar wären, versprechen uns das. Mit der Musik als Kunst hat das jedoch herzlich wenig zu tun. Das war einst eine sehr schöne und sehr erbauliche Kunst, aber sie liegt im Sterbebett. "Wie sie dahin kam", weiß man. "Was es bewirkt", bleibt abzuwarten. Durch Verkrebsung romantischer Partituren wird es nicht abzuwenden sein.
Kein wichtiges Thema?
Geteilte Bratsche ist halbes Leid.
Windows XP - Finale 2005b - 2012a
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@Tausig: Ich kann Deine nachdenkliche Betrachtung gut nachvollziehen, sehe es aber nicht ganz so pessimistisch. Wir haben auch heute noch Komponisten, die das "Ruder rum reißen" können, ich nenne nur mal Aavo Päärt (schreibt der sich so? Ich habs grad nicht präsent.) Und viele andere geben sich reichlich und ehrenwert Mühe. Scharlatanerie hat es immer gegeben, derzeit mag sie Überhand genommen haben aber in der Kunst war es immer die Nachwelt, die Kränze geflochten hat. Lass uns mal 50 Jahre abwarten, dann schaun wir mal runter von Wolke 7 und sagen: (ja, wenn wir das heut schon wüssten, was wir da sagen...)
@Manfred: Der Krebs als solcher gehört nicht zum Vieh sondern zu den Meeresfrüchten. Das ist insofern wichtig, weil er damit automatisch gegen die Maul-und Klauenseuche immun ist. (Andersherum wären natürlich die Kiemen der Kuh eine interessante Sache...)
musicara
@Manfred: Der Krebs als solcher gehört nicht zum Vieh sondern zu den Meeresfrüchten. Das ist insofern wichtig, weil er damit automatisch gegen die Maul-und Klauenseuche immun ist. (Andersherum wären natürlich die Kiemen der Kuh eine interessante Sache...)
musicara
Der Volltakt ist dem Auftakt an Umfang und Volumen überlegen.
N.N. Schwaderlapp
N.N. Schwaderlapp
"Der Krebs als solcher gehört nicht zum Vieh, sondern zu den Meeresfrüchten."
Manfred meinte ja nicht Vieh, sondern Viech, und die Frutti sind ja nur eine Metapher. Unrecht habt ihr beide, denn der Krebs war ein Kollege Manfreds, hieß mit Vornamen Johann Ludwig und ist seit 1780 tot, Arvo Pärt lebt noch, sieht aber schon genauso alt aus wie Manfred und hat sich aufs Schreiben von Hymnen für olympische Winterspiele verstiegen.
"die Kiemen der Kuh":
Zwölf Tonnen wiegt die Hochseekuh.
Sie lebt am Meeresgrunde.
Sie ist so dumm wie ich und du
und läuft zehn Knoten in der Stunde.
Sie taucht auch manchmal aus dem Meer
und wedelt mit dem Schweife.
Und dann bedeckt sich rings umher
das Meer mit Schaum und Seife.
Die Kuh hat einen Sonnenstich
und riecht nach Zimt und Nelken.
Und unter Wasser kann sie sich
mit ihren Hufen melken.
(Ringelnatz)
Manfred meinte ja nicht Vieh, sondern Viech, und die Frutti sind ja nur eine Metapher. Unrecht habt ihr beide, denn der Krebs war ein Kollege Manfreds, hieß mit Vornamen Johann Ludwig und ist seit 1780 tot, Arvo Pärt lebt noch, sieht aber schon genauso alt aus wie Manfred und hat sich aufs Schreiben von Hymnen für olympische Winterspiele verstiegen.
"die Kiemen der Kuh":
Zwölf Tonnen wiegt die Hochseekuh.
Sie lebt am Meeresgrunde.
Sie ist so dumm wie ich und du
und läuft zehn Knoten in der Stunde.
Sie taucht auch manchmal aus dem Meer
und wedelt mit dem Schweife.
Und dann bedeckt sich rings umher
das Meer mit Schaum und Seife.
Die Kuh hat einen Sonnenstich
und riecht nach Zimt und Nelken.
Und unter Wasser kann sie sich
mit ihren Hufen melken.
(Ringelnatz)
Geteilte Bratsche ist halbes Leid.
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Erstens verbitte ich mir Kommentare, die mein zweifellos makeloses jugendliches Flair in den Schmutz zerren wollen.
Zweitens halte ich mich beim Krebs dann schon an den J.L., und der war ein Bach-Krebs. Von wegen Meerobst oder was das sein soll, was kreucht ist Vieh, egal ob vorwärts oder rückwärts.
Ansonsten mag früher auch blödsinnige Musik gemacht worden sein, aber ich glaube nicht, daß die mit solchem Blödsinn angekommen wären.
Was mich eigentlich noch mehr bekümmert, ist daß Musik fast nicht mehr wirklich gehört wird. Sie läuft ständig im Hintergrund, selbst beim zuhören ist das gängige Ideal nur ein wenig die Stimmung und den Klang aufzunehmen, wirklich aktives Zuhören ist doch out. Aber diese Einstellung ist natürlich gut für die Produzenten solchen Unfugs.
Manfred
Zweitens halte ich mich beim Krebs dann schon an den J.L., und der war ein Bach-Krebs. Von wegen Meerobst oder was das sein soll, was kreucht ist Vieh, egal ob vorwärts oder rückwärts.
Ansonsten mag früher auch blödsinnige Musik gemacht worden sein, aber ich glaube nicht, daß die mit solchem Blödsinn angekommen wären.
Was mich eigentlich noch mehr bekümmert, ist daß Musik fast nicht mehr wirklich gehört wird. Sie läuft ständig im Hintergrund, selbst beim zuhören ist das gängige Ideal nur ein wenig die Stimmung und den Klang aufzunehmen, wirklich aktives Zuhören ist doch out. Aber diese Einstellung ist natürlich gut für die Produzenten solchen Unfugs.
Manfred
Manfreds Notenpool
www.mhoessl.de
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