Sehr lange Partituren
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- Registriert: Di Jul 12, 2005 10:36 am
Sehr lange Partituren
Hat jemand Erfahrung mit sehr langen Partituren gesammelt? Ich müsste eine erstellen, die fast 4000 Takte hätte! Wird Finale da sehr langsam, oder hängt das dann eher von der Systemleistung ab?
"Es ist viel leichter in dem Werke eines großen Geistes die Fehler und Irrthümer nachzuweisen, als von dem Werthe desselben eine deutliche und vollständige Entwickelung zu geben." (Arthur Schopenhauer)
Also meine Erfahrung geht bis über 1000 Takten mit einer fetten Partitur. Ein unübliches Ausbremsen ist mir nicht aufgefallen, mit Ausnahme bei den Liedtexten. Hier unbedingt automatische Trennstriche und Textlängenstriche ausschalten, das bremst unsäglich.
Manfred
Manfred
Manfreds Notenpool
www.mhoessl.de
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Zu bedenken ist vielleicht, dass Finale dann sehr lange braucht, um die Wiedergabe zu berechnen, d.h., wenn man auf "Play" drückt wird es vielleicht ein paar Minuten dauern, bis die erste Note erklingt (das wiederum hängt von der Systemleistung ab.
Falls es sich um ein mehrsätziges Werk handelt, vielleicht die Sätze als einzelne Dateien eingeben, später zusammenfügen (Achtung!!! Erst ab Finale 2005 werden die Stimmenlisten der taktbezogenen Vortragsbezeichnungen übernommen - angeblich - denn ich arbeite noch mit 2003)
Seitenlayout erst nach dem Zusammenfügen.
Auch möglich: Nicht zusammenfügen, sondern aus den einzelnen Teilen (und je einzelnen Teilen der Stimmenauszüge) mit Acrobat je ein PDF erstellen. Hier muss man allerdings auf die korrekte Seitenzählung achten.
Falls es sich um einen Auftrag handelt, bei welchem der Kunde nur Gedrucktes (und keine Datei) erhält, kann man sich das mit dem PDF auch sparen und direkt drucken (trotzdem auf die Paginierung achten.
Wie auch immer: Immer schön zwischenspeichern und Backup machen...
MM
Falls es sich um ein mehrsätziges Werk handelt, vielleicht die Sätze als einzelne Dateien eingeben, später zusammenfügen (Achtung!!! Erst ab Finale 2005 werden die Stimmenlisten der taktbezogenen Vortragsbezeichnungen übernommen - angeblich - denn ich arbeite noch mit 2003)
Seitenlayout erst nach dem Zusammenfügen.
Auch möglich: Nicht zusammenfügen, sondern aus den einzelnen Teilen (und je einzelnen Teilen der Stimmenauszüge) mit Acrobat je ein PDF erstellen. Hier muss man allerdings auf die korrekte Seitenzählung achten.
Falls es sich um einen Auftrag handelt, bei welchem der Kunde nur Gedrucktes (und keine Datei) erhält, kann man sich das mit dem PDF auch sparen und direkt drucken (trotzdem auf die Paginierung achten.
Wie auch immer: Immer schön zwischenspeichern und Backup machen...
MM
Stimmt, die Wiedergabe wird auch recht zeitaufwendig, hier würde ich zumindestens für Kontrollzwecke die Wiedergabestilistik auf keine stellen, sie liebt es eh, sich zu verschlucken. Schneller geht es mit direkter - Leertaste plus klick, aber die wird seltsamerweise immer langsamer, je weiter hinten man sich im Dokument befindet.
Manfred
Manfred
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Man kann ja auch nur einen Teil der Partitur berechnen lassen, indem man in den Einstellungen der Wiedergabe das Ende definiert. Wenn man den Anfang hören will, muss man ja nicht bis zum Takt 4000 berechnen lassen. Damit geht's dann etwas schneller.MassMover hat geschrieben:Zu bedenken ist vielleicht, dass Finale dann sehr lange braucht, um die Wiedergabe zu berechnen, d.h., wenn man auf "Play" drückt wird es vielleicht ein paar Minuten dauern, bis die erste Note erklingt (das wiederum hängt von der Systemleistung ab.
Peter
Kann man doch leicht austesten:
Nimm irgendein Template mit der Anzahl der Systeme, die du brauchst. Fülle den ersten Takt mit irgendeinem nicht zu magerem Notentext, den du in alle System kopierst. Lösch alle restlichen Leertakte und erkunde, was exponentielles Wachstum heißt:
Strg[A], Strg[C], dann "Bearbeiten >> Einfügen" (oder schneller: Alt[B], Alt[E])
Jetzt hast du schon mal zwei Takte (2 hoch 1) durch Kopieren erzeugt und wiederholst das Spielchen:
Strg[A], Strg[C] und Alt[B], Alt[E]
Jetzt hast du vier (2 hoch 2) Takte und wiederholst das Spielchen:
Strg[A], Strg[C] und Alt[B], Alt[E]
Jetzt hast du acht...
usw. usw. bis 2 hoch 12, dann hast du mehr als 4000. Mit diesen 4000 Takten kannst du dann ja ein bißchen herumprobieren und herausfinden, ob damit noch zu arbeiten ist. Und wenn du sicher gehen willst, kannst du ja in den ersten zu kopierenden Takt noch etliche Vortragsbezeichnungen, Bögen und Artikulationszeichen einfügen und bis 2 hoch 14 gehen.
Zuletzt habe ich eine nicht ganz unkomplizierte Klavier-Datei von 964 Takten bearbeitet und mit wachsender Anzahl der Takte und Bezeichnungen nichts Negatives bemerkt. Spaßeshalber habe ich ihre Länge mit obigem Spielchen vervierfacht, da hieß es: mit wachsendem Fortschritt nur die Ungeduld nicht verlieren und Finale mit dem Task-Manager gleich abschießen! Je mehr Takte man kopiert, umso länger dauerts. Aber wenn's erledigt ist, braucht Strg-U kaum länger als sonst, und kurzes Ausprobieren von Bögen setzen, Artikulationen hinzufügen u.a. ergab keinen merklichen Unterschied zu kleineren Dateien.
(Ohne Gewähr. Frag doch mal bei Klemm nach.)
Nimm irgendein Template mit der Anzahl der Systeme, die du brauchst. Fülle den ersten Takt mit irgendeinem nicht zu magerem Notentext, den du in alle System kopierst. Lösch alle restlichen Leertakte und erkunde, was exponentielles Wachstum heißt:
Strg[A], Strg[C], dann "Bearbeiten >> Einfügen" (oder schneller: Alt[B], Alt[E])
Jetzt hast du schon mal zwei Takte (2 hoch 1) durch Kopieren erzeugt und wiederholst das Spielchen:
Strg[A], Strg[C] und Alt[B], Alt[E]
Jetzt hast du vier (2 hoch 2) Takte und wiederholst das Spielchen:
Strg[A], Strg[C] und Alt[B], Alt[E]
Jetzt hast du acht...
usw. usw. bis 2 hoch 12, dann hast du mehr als 4000. Mit diesen 4000 Takten kannst du dann ja ein bißchen herumprobieren und herausfinden, ob damit noch zu arbeiten ist. Und wenn du sicher gehen willst, kannst du ja in den ersten zu kopierenden Takt noch etliche Vortragsbezeichnungen, Bögen und Artikulationszeichen einfügen und bis 2 hoch 14 gehen.
Zuletzt habe ich eine nicht ganz unkomplizierte Klavier-Datei von 964 Takten bearbeitet und mit wachsender Anzahl der Takte und Bezeichnungen nichts Negatives bemerkt. Spaßeshalber habe ich ihre Länge mit obigem Spielchen vervierfacht, da hieß es: mit wachsendem Fortschritt nur die Ungeduld nicht verlieren und Finale mit dem Task-Manager gleich abschießen! Je mehr Takte man kopiert, umso länger dauerts. Aber wenn's erledigt ist, braucht Strg-U kaum länger als sonst, und kurzes Ausprobieren von Bögen setzen, Artikulationen hinzufügen u.a. ergab keinen merklichen Unterschied zu kleineren Dateien.
(Ohne Gewähr. Frag doch mal bei Klemm nach.)
Geteilte Bratsche ist halbes Leid.
Windows XP - Finale 2005b - 2012a
Windows XP - Finale 2005b - 2012a
Geht's nicht noch schneller mit dem allseits beliebten MassMover: Einfach ein paar Takte vollschmieren und dann - während "alles kopieren" angewählt ist, diese Takte durch ziehen verschieben, dann fragt Finale, wie oft die Takte kopiert werden sollen. 4000/(Anzahl der eingegebenen Takte) eintippen - fertig.
(evt. Vorher Takte mit dem Taktwerkzeug erzeugen)
MM
(evt. Vorher Takte mit dem Taktwerkzeug erzeugen)
MM
Wozu denn diese ganze Spielerei?
Ich habe eine achtstimmige Partitur mit 1900 Takten, und die Datei ist etwas mehr als 1 MB groß. Dann kann doch eine große Partitur mit 4000 Takten auch nicht sooo wahnsinnig groß sein, sollen's halt 10 MB sein. Zum Vergleich: wenn ich mit Wavelab eine LP überspiele, bekomme ich erstmal Dateien die 500 und mehr MB groß sind. Auch die kann ich noch bearbeiten.
Peter
Ich habe eine achtstimmige Partitur mit 1900 Takten, und die Datei ist etwas mehr als 1 MB groß. Dann kann doch eine große Partitur mit 4000 Takten auch nicht sooo wahnsinnig groß sein, sollen's halt 10 MB sein. Zum Vergleich: wenn ich mit Wavelab eine LP überspiele, bekomme ich erstmal Dateien die 500 und mehr MB groß sind. Auch die kann ich noch bearbeiten.
Peter
Tja, aber die Entwicklung von Finale in den letzten drei Versionen (seit 2003) hat gezeigt, dass Geschwindigkeit das Hauptbetätigungsfeld der Programmierer nicht ist. Mit Logic Pro verarbeite ich incl. Audiomaterial Daten von 20 Gigabyte und mehr bei gleicher Performance. Bei Finale spüre ich schon einen Unterschied zwischen einem einstimmigen Lied mit einem System und 20 Takten und einer Partitur mit 20 Systemen und 200 Takten.
MM
MM
Senf?
MassMover ich weiß, ich soll nich immer...
Aber trotzdem:
Oper, ganzer Akt, 42 verschieden Stimmen (abschnittweise),die klingen auch unterschiedlich, so wie Finale es halt kann, ca. 1000 Takte, Wiedergabestilistik eingeschaltet gelassen und keine Probleme.
Ich glaub schon, die Rechnerleistung und die Soundkarte spielen eine bedeutende Rolle.
Rainer von Senf
Aber trotzdem:
Oper, ganzer Akt, 42 verschieden Stimmen (abschnittweise),die klingen auch unterschiedlich, so wie Finale es halt kann, ca. 1000 Takte, Wiedergabestilistik eingeschaltet gelassen und keine Probleme.
Ich glaub schon, die Rechnerleistung und die Soundkarte spielen eine bedeutende Rolle.
Rainer von Senf
Also ich habe zwar keine Erfahrung mit Partituren solchen Ausmaßes. Jedoch stelle ich mir die Frage, ob es nicht sinnvoll ist, die Partitur von vorn herein aufzuteilen, damit es erst gar nicht zu bösen Überraschungen kommen kann. Eine Partitur von 4000 Takten wird ja wohl aus mehreren Teilen, Akten, Sätzen oder dergleichen bestehen.
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- Beiträge: 311
- Registriert: Di Jul 12, 2005 10:36 am
3855 Takte
So, ich habe es gewagt und eine Partitur von 3855 Takten erstellt. Wiedergabe mit Wiedergabestilistik dauert halt extrem lange - die Krönung war aber, dass das Speichern als midi-Datei mit Wiedergabestilistik ne gute Stunde (!!!) gedauert hat... Vielleicht ist auch was schief gelaufen, denn sowas kann ja wohl eigentlich nicht sein, oder?
Wenn jemand die Partitur mal hören will: 23., 24. und 25. September im Brandenburger Theater - schöne Musik von Edgar W. Froese mit meiner Orchestration.
Wenn jemand die Partitur mal hören will: 23., 24. und 25. September im Brandenburger Theater - schöne Musik von Edgar W. Froese mit meiner Orchestration.
"Es ist viel leichter in dem Werke eines großen Geistes die Fehler und Irrthümer nachzuweisen, als von dem Werthe desselben eine deutliche und vollständige Entwickelung zu geben." (Arthur Schopenhauer)
Meinst du jetzt MIDI- oder Wav-Datei? Bei 'ner Wav-Datei wärs ja durchaus plausibel, da gibt es Unmengen an Daten zu berechnen. Daß die Berechnungen durch die Wiedergabestilistik einiges an Rechenarbeit fressen, ist ja auch klar. Wird beim Abspeichern als MIDI die Wiedergabestilistik berücksichtigt?
Interessant wäre zu wissen, ob die Arbeiten an den Noten unter der Dateigröße gelitten hat?
Das Problem, das man bekommt, wenn man Längeres in Einzeldateien aufsplittet, ist nämlich nicht ganz unerheblich: Man kriegt es, falls man es aus irgendwelchen Gründen doch wieder zusammenfügen möchte, mit dem Ärgerlichsten zu tun, das Finale zumutet: Man darf das mindestens zur Hälfte von neuem layouten. Über eine Textverarbeitung, die so organisiert wäre, würde man den Kopf schütteln. Zugegeben, daß das bei Noten etwas komplizierter ist, aber es gibt nicht einmal so etwas wie an den Notentext gebundene Abschnittwechsel und Zeilenumbrüche. Das Ganze ist mehr als ein Ärgernis, es ist ein völlig unbrauchbares Verhalten, das sich schon dann zeigt, wenn man nur innerhalb einer Datei etwas umsortieren möchte.
Interessant wäre zu wissen, ob die Arbeiten an den Noten unter der Dateigröße gelitten hat?
Das Problem, das man bekommt, wenn man Längeres in Einzeldateien aufsplittet, ist nämlich nicht ganz unerheblich: Man kriegt es, falls man es aus irgendwelchen Gründen doch wieder zusammenfügen möchte, mit dem Ärgerlichsten zu tun, das Finale zumutet: Man darf das mindestens zur Hälfte von neuem layouten. Über eine Textverarbeitung, die so organisiert wäre, würde man den Kopf schütteln. Zugegeben, daß das bei Noten etwas komplizierter ist, aber es gibt nicht einmal so etwas wie an den Notentext gebundene Abschnittwechsel und Zeilenumbrüche. Das Ganze ist mehr als ein Ärgernis, es ist ein völlig unbrauchbares Verhalten, das sich schon dann zeigt, wenn man nur innerhalb einer Datei etwas umsortieren möchte.
Geteilte Bratsche ist halbes Leid.
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