Taktwechselbremse

Fragen und Tipps (nicht nur) für Einsteiger - Installation, Noteneingabe usw. - Literatur
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Ingo
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Taktwechselbremse

Beitrag von Ingo »

Bei der Arbeit an einer großen Partitur wird Finale immer langsamer: Haben Taktwechsel anfangs noch 30 Sekunden gedauert, muß ich jetzt 2 Minuten warten, bis ein Taktwechsel erscheint. Dabei habe ich schon alle denkbaren Bremsen wie Taktzahlenabschnitte und Positionsmarken wieder gelöscht, automatische Musikausrichtung und Textlängenstriche abgestellt, den Widerruf auf 10 beschränkt, das Dokument optimiert usw. Ich verstehe überhaupt nicht, was es an einem so simplen Befehl wie Taktwechsel so lange zu rechnen gibt! Weiß jemand noch eine Möglichkeit, Finale wirksam die Sporen zu geben? Da dieser dämliche Komponist, mit dem ich mich gerade herumschlage, nicht weiß, welches Metrum er nehmen soll, und es alle 2 Takte ändert (leider ist er schon tot), geht mir das tierisch auf den Sack. (Allein deswegen mußte ich schon den Termin ändern!)
Man kann nicht mit jedem Lied jeden ansprechen:
Der eine find’s gut, der andre muß brechen.

Ulrich Roski

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rennert
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Beitrag von rennert »

Klingt ja schlimm, Ingo. Ich bedauere Dich erstmal. Ich hatte einmal ein ähnliches Problem mit dem Exportieren und Importieren von Bibliotheken, namentlich Akkordbibliotheken. Dabei wurden die Bibliotheken immer grösser und es dauerte viele Minuten, bis ich die Akkorde aus einem in ein anderes Dokument übertragen hatte. Aber das hilft Dir wahrscheinlich genausowenig, wie mein Bedauern.

Neustart von Finale bringt wahrscheinlich nichts, oder?
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Ingo
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Bremse

Beitrag von Ingo »

Danke für Dein Mitgefühl, lieber Uli. Standardprozeduren wie Neustart beheben das Problem nicht. Sowas tritt ja immer dann auf, wenn man Termine hat…
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Ulrich Roski

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Martin Gieseking
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Beitrag von Martin Gieseking »

Hast Du im Taktartdialog die Checkbox "Musik neu in Takte einteilen" angehakt? Falls ja, hilft es vielleicht, die Option zu deaktivieren. Zumindest sollte dann einiges an Rechenaufwand wegfallen.
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Tausig
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Beitrag von Tausig »

Einen Taktwechsel einzufügen, kann eigentlich keine lange Berechnungszeit erfordern, solange Folgetakte dabei nicht neu berechnet werden, also "Musik neu in Takte einteilen" nicht angewählt ist. Aber wehe, sie werden neu berechnet! Bei großen Partituren sind dann Kaffeepausen angesagt, genauso wie beim Einfügen neuer Takte. Jedenfalls ist es das, was ich von Finale an programmiererschem Schwachsinn kenne: Angenommen, in Takt 50 von 1000 Takten gibt man einen Taktwechsel ein und läßt Takte neu berechnen. Dann darf man geduldig warten, bis Takt 50 neu berechnet ist und der Notentext von Takt 51 bis 1000 verschoben, dann Takt 51 neu berechnet ist und der Notentext von 52 bis 1000 verschoben, Takt 52 neu berechnet ist und Takt 53 bis 1000 verschoben... In der Statuszeile des Programmfensters kann man das geduldig beobachten, und darüber kann schon mal der Kaffee kalt werden.
Ich habe nicht soo viel programmiert in meinem jungen Bratscherleben, aber wenn man es überhaupt mal getan hat, dann kann man aus diesem idiotischen Verhalten Finales sich zusammenreimen, was da wahrscheinlich passiert: Es werden einfach zwei Prozeduren in einer Schleife aufgerufen, die schon programmiert waren, was einfacher ist, als sich mal über Geschwindigkeits-Optimierungen Gedanken zu machen:

for i=taktwechsel to dokumentende
...{
...berechne takt i
...for ii=i+1 to dokumentende
......{
......verschiebe rest von takt ii
......}
...}

Blöd ist, wenn man einen Taktwechsel einfügt und VERSEHENTLICH "Musik neu in Takte einteilen" angewählt hat. Das ist mir gerade vor zwei Tagen erst passiert. Bevor ich endlich Strg-Z drücken konnte, war mein Kaffee kalt.
Ich kenne dieses Verhalten aber wirklich nur, wenn alles folgende neu berechnet wird, sonst dauert auch das Einfügen eines Taktwechsels nicht lange. Aber vielleicht hat sich in neueren Versionen da was geändert?
Geteilte Bratsche ist halbes Leid.

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Ingo
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Taktwechselbremse

Beitrag von Ingo »

Vielen Dank, Martin und Tausig: Da muß aber noch etwas anderes sein: Die erwähnten Bremsen waren alle nicht angezogen! Besonders idiotisch ist, daß Finale auch dann herumtrödelt, wenn der zu wechselnde Takt der letzte der Partitur ist und es danach überhaupt nichts zu rechnen gibt! Da wird nicht nur der Kaffee kalt, sondern auch noch das Bier warm, das man sich vor lauter Ärger aufmacht. Was viel schlimmer ist. Gott sei Dank, hat sich der Komponist endlich entschieden und die letzten 400 Takte nur noch im 3/4 gesetzt. Bis zum nächsten Mal … hoffentlich fällt Euch unterdessen noch etwas ein, das mich vor einem Magengeschwür bewahrt und meine letzten Haare rettet.
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musicara
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Beitrag von musicara »

Ingo: Da dieser dämliche Komponist, mit dem ich mich gerade herumschlage, nicht weiß, welches Metrum er nehmen soll, und es alle 2 Takte ändert (leider ist er schon tot), ....
TZ, tz, tz, man soll doch über Tote nichts schlechtes sagen! Aber mal eine Frage: Wenn der Gute schon dahingegangen ist, dann kann er doch an der Partitur nun nichts mehr ändern - (vorausgesetzt Uri Geller ist nicht in der Nähe). Also könntest Du doch in aller Ruhe als erstes einmal die Taktzahl feststellen, falls nötig, dann in den entsprechenden Takten die Taktart eintragen und dann erst mit der Noteneingabe beginnen. So mach ich das. Ist zwar am Anfang etwas aufwendig, beschleunigt aber die Noteneingabe ungemein. Und das von Dir beschriebene Problem tritt nicht auf. Voraussetzung ist natürlich besonders am Anfang die äußerste Sorgfalt. Aber die haste ja.
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Ingo
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Partiturgerippe

Beitrag von Ingo »

Ja, musicara, früher habe ich das auch mal so gemacht. In diesem Falle, ganz abgesehen davon, daß es jetzt dafür nach 1200 Takten zu spät ist, wäre es eine ziemlich blöde Arbeit über 1600 Takte schon am Anfang gewesen, da die Vorlage eine russische Manuskriptkopie ist (…), die Taktangaben nicht immer stimmen (z.B. 6/8-3/4) und bei der schlechten Lesbarkeit leicht zu übersehen (Der Komponist schreibt Taktwechsel nur am Ende der vorhergehenden, nicht aber am Anfang der neuen Akkolade!). Das Problem wäre damit auch gar nicht gelöst, weil diese Rechnerei offenbar auch in Takten stattfindet, die noch gar nicht da sind … (Schnelle Eingabe auf "neue Takte bilden"). Trotzdem danke.
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rennert
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Re: Partiturgerippe

Beitrag von rennert »

Ingo hat geschrieben:Das Problem wäre damit auch gar nicht gelöst, weil diese Rechnerei offenbar auch in Takten stattfindet, die noch gar nicht da sind …
Also, das ist nicht ganz richtig: Ich habe gerade mal versuchsweise eine neue leere Partitur erstellt (Vorlage Grosses Orch.) und auf etwa 1000 Takte aufgestockt. Gehe ich dann an beliebige Stellen und ändere für eine bestimmet Anzahl von Takten das Metrum, geht das blitzschnell -- ob nun "Musik neu einteilen" aktiviert ist oder nicht, scheint da nicht einmal eine Rolle zu spielen.
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Beitrag von musicara »

Na Ingo, Du hast mein Mitleid. Natürlich war mein Tip nur für Zukünftiges gedacht, das ist klar. Nur das mit der Rechnerei, das habe ich nicht verstanden. M.M. nach muss Finale 1X berechnen, und das müsste bei ansonsten leeren Takten doch eigentlich ganz fix gehen. Nun bin ich aber (aktuell) wie Brontosaurus Rex- ich abbeit mit Zwotausendsechs.
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rennert
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Beitrag von rennert »

... und weiter im Experiment:

Kopiere ich meine leere Partitur mit den vielen Taktwechseln voll mit Achtelnoten, dann dauert es natürlich länger, irgendwo einen Taktwechsel zu berechnen (ca 1/2 Minute); ich könnte aber nicht sagen, dass hier die Aktivierung von "Musik neu einteilen" einen deutlichen Unterschied machen würde.

Vielleicht ist in Ingos Datei doch noch irgendwo anders der Wurm drin?
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Beitrag von musicara »

HM, vielleicht könnte es auch so sein, dass Finale sich an irgendwelchen Takten zunächst verschluckt, vielleicht weil diese noch nicht auf Stimmigkeit optimiert sind (Notenwerte, überzählig, unterzählig) oder weiß der Geier was. Aber nun geht's in den Bereich des Spekulativen. Obwohl - bei diesen Russen....man weiß ja nie.... :?
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Beitrag von rennert »

очень таинственно
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Beitrag von musicara »

Rennert!!! Wir wollen hier keine Sch-Wörter verwenden. Auch nicht in Verbindung mit "Taktwechsel" :?
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